Silja und der Schäfer

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Silja und der Schäfer

Silja und der Schäfer

Anita Isiris

„Wir taten es mitten auf der Strasse“, meldete sich der Landstreicher zu Wort. „Immer, wenn eine Pferdekutsche zu hören war oder die Lampe eines Fahrrades ihren Schein warf, hielten wir Inne, taten, als wäre nichts, und schauten uns nur mit lachenden Augen an. Siljas Augen können lachen, müsst Ihr wissen. Dann kam es einfach über mich. Ich vögelte Silja in ihren Vollmondhintern, den sie mir lustvoll präsentierte, und alle Pferdekutschen und Radfahrer der Welt hätten uns von unserem Treiben nicht abhalten können. Mit aufgeschürften Knien landeten wir im Strassengraben, direkt vor Siljas Haus, wo wir, im Schutz des Mondschattens, weitermachten, bis der Hahn krähte.“

Alle starrten nun erwartungsvoll auf den Milchmann, der eine riesige Mass Bier vor sich stehen hatte. „Melken. Ich hatte eines Tages unbändige Lust, die Kleine zu melken. Ich bin ein Melkmeister, wie Ihr ja wisst. Also nahm ich Kuhfett mit, beobachtete die Kleine, wie sie mal wieder das Rad schlug in ihrem Garten, bewunderte ihre Möse, die immer dann zu sehen war, wenn ihr Rock zur Seite fiel, und dann sprach ich sie einfach an. Ich füllte meine Handflächen mit dem Fett, Silja machte sich obenrum frei. Eine Landschaft, wie Ihr wisst, eine Landschaft. Ich tat nichts anderes, als ihre prallen Euter einzureiben; dann schob ich ihr meine Schwanz zwischen die Brüste, und der Busenfick machte mich halb wahnsinnig. Ich spritzte ihr mitten ins Gesicht.“

Stille herrschte. Nur das Summen einer dicken Stubenfliege war zu hören, das Summen einer Stubenfliege, die sich in einem der vergilbten Vorhänge verfangen hatte.

Der Feuerwehrmann tat einen kräftigen Schluck Met, bevor er sein Erlebnis mit Silja schilderte. „Ich habe ihr einfach eingeheizt, sie zum Keuchen gebracht. Mitten auf der duftenden Frühlingswiese bin ich in sie eingedrungen, mit flammendem Schwert, und, ja, sie hat uns beide verschlungen, die Feuersbrunst.“

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