Florian nahm mich an der Hand und wir verließen das Kellergewölbe, gingen nach oben, drängten uns an die Bar und bestellten Sekt. Dann stießen wir auf den großartigen Abend an. „Merkst du, wie die Typen dich anstarren“, sagte er.
„Nein, natürlich nicht“, sagte ich lachend und nippte weiter an dem Glas. Ein Mann kam auf Florian zu und begann ein Gespräch. Seine Freundin stellte sich daneben und lachte mich an. Sie sah hübsch aus, brünett, halblange Haare. Sie trug ein Jackett, wobei es schien, dass sie nichts darunter hatte. „Kommt ihr öfter her?“, fragte sie mich.
„Gelegentlich. Und ihr?“
„Wir sind nur ein paar Tage in Berlin, sind das erste Mal hier.“
„Woher kommt ihr?“
„Aus Belgien“, antwortete sie und trat näher an mich heran, strich mir über die Wange und küsste mich sanft auf den Mund. Sie roch gut. „Du gefällst mir und mein Freund findet dich auch gut“, sagte sie.
„Na sowas. Wie heißt du?“
„Emma.“
„Ich bin Bianca“, erwiderte ich und legte meine Hände um ihre Taille und zog sie näher zu mir ran. Wir küssten uns, bewegten unsere Zungen zueinander, kreisten und ließen uns los. „Es ist komisch, aber ich mag das, wenn mein Freund mit anderen Frauen fickt, das macht mich echt an. Könntest du es dir mit ihm vorstellen?“, fragte sie.
Er war bestimmt zehn Jahre jünger, aber das sollte kein Hinderungsgrund sein, hatte einen durchtrainierten Körper und ein hübsches Gesicht. „Von mir aus. Dasselbe gilt auch umgekehrt? Was ist mit meinem Freund?“
Sie überlegte kurz und antwortete: „Ich will nicht mit anderen Männern schlafen, ich finde es geil, wenn er es tut und ich dabei zuschaue. Ich verstehe es manchmal selbst nicht, aber es macht mich wahnsinnig an.“
Interessanter Ansatz, dachte ich und erwiderte: „Schade, dann wird das wohl mit uns nichts werden.“
Daraufhin gab sie mir einen Kuss und drehte sich zu ihrem Freund um, nahm ihn an der Hand und verschwand im Getümmel. Ich blieb entspannt und schaute mir die Leute an. Sie bewegten ihre Körper im Rhythmus zur Musik, feierten die Nacht und den Neubeginn. Die Bässe wummerten und die Schwingungen suchten sich ihren Weg, breiteten sich aus, aktivierten alle Sinne. Die Musik rief: „Beweg dich und habe den besten Abend deines Lebens.“ Ich zog Florian auf die Tanzfläche und legte los. Beine, Arme, Bauch und Po. Alles wackelte, bewegte sich.
Silvester geht weiter
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