Martha versprach, sich am nächsten Tag bei der Polizeidienststelle zu melden, damit Silvia aussagen konnte. Dazu war sie ja jetzt nicht in der Lage.
Nachdem sie das Mädchen ins Bett gesteckt hatte, dachte Martha über diese Sache lange nach. Nun wurde ihr immer bewusster, dass sie etwas unternehmen musste. Silvia brauchte eine starke Hand, die ihr den Weg wies. Martha ahnte, dass sie auf einem bestimmten Körperteil ihres Mädchens tätig werden musste. Komischerweise ging es ihr besser, als sie diesen Entschluss gefasst hatte. Am Morgen rief Martha in der Schule an, um ihre Tochter zu entschuldigen. Das Gymnasium wusste Bescheid, da schon andere Eltern angerufen hatten. Sie weckte Silvia, die nicht aufstehen wollte. Martha zog sie rüde aus dem Bett, um sie unter die recht kalte Dusche zu stellen. Silvia traute sich nicht, dagegen aufzubegehren. Ihr imponierte die Strenge ihrer Mama, die sie so gar nicht kannte. Nach einem kurzen Frühstück und zwei Aspirin fuhren sie zur Polizeiwache. Dort erfuhr Silvia, dass ihr heldenhafter Sascha alles auf sie geschoben hatte. Zum Glück glaubte ihm die erfahrene Polizistin nicht, zudem sie seine Fingerabdrücke an der Scheibe des Kiosks gefunden hatten. Die Beamtin beruhigte Martha, indem sie ihr sagte, dass es wohl nur zu Arbeitsstunden käme, die Silvia in der Stadtgärtnerei ableisten musste. „Ich sage ihnen aber noch was, ganz von Frau zu Frau. Legen sie das Mädel übers Knie! Ich glaube, dass Silvia ein Povoll gut tun würde. Auf mich macht sie den Eindruck, als erwarte sie eine diesbezügliche Reaktion von ihrer Mama. Ich habe das offiziell aber nie gesagt!“
Martha lächelte, da sie ja an genau so eine Erziehungsmaßnahme gedacht hatte. Silvia bekam von dem Gespräch gar nichts mit. Sie wirkte enttäuscht, was wohl vor allem an Saschas Verhalten lag.
Als sie zuhause ankamen, schob Martha das Mädchen in ihr Schlafzimmer.
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