Elian hielt sich diskret zurück in dieser fröhlichen Orgie. Sie hatte zwar versucht, mit dem einen oder anderen trunkenen Menschen oder Affenmenschen eine Rauferei anzufangen, war dabei aber nicht sehr erfolgreich. Ihr als Retterin von Lapar wurde jetzt einfach alles verziehen.
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Emet erwachte in Gals Armen, die Sonne stand schon hoch am Himmel. Magst nicht bleiben bei uns? fragte Gal, melancholisch nach dem zärtlichen Ausklingen dieser Lebens- und Liebesfeier mit ihr. Hier könnte eure Heimat sein. Emet bedauerte lächelnd. Auch wenn ich freudig ins Abenteuer gezogen bin, als ich die Reise der Fruchtbarkeit begann – in meiner Heimat wartet jemand auf mich, der mich liebt. Und du ihn! ergänzte Gal. Es erschütterte sie nicht, wohl aber bedauerte sie Emets Entschluss.
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Ihr seid in Lapar immer willkommen, auch um zu bleiben! verabschiedete Gal die Amazonen. Emet umarmte sie innig. Es war schön, mit dir die Liebe zu feiern, flüsterte sie zu ihrem Abschiedskuss. Komm wieder! Elian reichte sie respektvoll die Hand. Du wärst eine geborene Königin! Meine Völker würden dich als meine Nachfolgerin freudig empfangen! Ich bin sicher, dir ist ein langes Leben beschieden, so dass es dessen nicht bedarf, erwiderte Elian. Und die Stärke der Amazonen erwächst aus ihrer Freiheit, sie sind nicht geboren um zu herrschen! Gal lächelte. Auch ich habe meine Aufgabe nicht gesucht, sie hat mich gefunden. Meine Völker werden jedenfalls nicht zögern, euch zu rufen, wenn es an der Zeit ist!
Elian und Emet versprachen, über Lapar und alles Geschehene zu schweigen, und kletterten auf die Rücken der Affenmenschen. Im Flug durch die Baumkronen erreichten sie binnen eines Tages das Ende des Sumpflands, von wo aus sie nach gewohnt herziger Verabschiedung von den Affenmenschen in Elians Dorf zurückkehrten.
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Emets Blick war ernst, doch ihre Augen strahlten, als sie am Morgen aus ihrer Hütte kroch. Ich bin schwanger! Ich muss zurück in die Stadt der Isati. Elian lächelte und sagte kein Wort. Nach kurzem Zögern fragte Emet: Kommst du mit? Hier ist mein Leben, hier werde ich gebraucht und ich brauche diese Menschen, antwortete Elian bedauernd. Geh du zurück in die Stadt der Isati und schenke neues Leben. Sei gewiss, ich werde eines Tages zu dir kommen, so wie ich dich in Saternia gefunden habe!
Emet umarmte sie und anders als bei allen Abschieden mit lieben Menschen, wurden ihre Augen tatsächlich feucht. Wir werden uns wiedersehen! versprach sie, drehte sich um und lief los, hinein in den Wald, den Beginn eines langen Weges voller Gefahren – und sie hatte keine Angst.
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Wird Emet in die Stadt der Isati zurückkehren? Wird sie ihren Gefährten Hartil wiederfinden und wird sie Elian und Gal wiedersehen?
Das alles sind Geschichten, die – vielleicht – ein andermal zu erzählen sind.
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Die Geschichte der Amazone Emet ist gewidmet dem phantasievollen Edgar Rice Burroughs, der bezaubernden Gal Gadot und der atemberaubenden Daria Zaritskaya
sowie Amanda Gorman und Alexandra Orcasio-Cortez stellvertretend für alle Visionärinnen einer Zukunft, in der Niedertracht nicht die treibende Kraft ist.
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