Seit Tagen also lieferte er sich dieses Blickduell mit der Hühnertruppe. Er blieb freundlich reserviert, ließ weder Gier noch aktives Interesse erkennen, gab jedoch stets wie beiläufig im lose offenen Bademantel den Blick frei auf sein durchaus respektables, leicht schwellendes Glied. Er war beschnitten, was den meisten Damen bisher gefallen hatte, weil es nackter wirkte, so wie bei den anderen Männern eben erst mit der vollendeten Erregung.
Die Notwendigkeit dieses medizinischen Eingriffs hatte sich bei ihm erst Ende dreißig ergeben und entgegen vielfacher Behauptung war dies tatsächlich ein wesentlicher Verlust im Genuss, denn die Eichel war durch den ständigen direkten Kontakt mit Textil schnell wesentlich unempfindlicher geworden. Bitter empfand er dies, aber die Lust der Frauen konnte er nun immer besser und länger genießen, weil er härter und ausdauernderer stieß, um überhaupt zum Höhepunkt zu kommen. Damit hatte er nicht nur einen bei den Damen mehrheitlich empfundenen ästhetischen Gewinn, sondern auch den Ruf eines Liebhabers mit überdurchschnittlichen Durchhaltevermögen.
Was die jungen Frauen hier nun darüber dachten, konnte er nicht erahnen. Die einen blickten gar nicht in seinen Schritt, gaben sich demonstrativ desinteressiert, andere taten es sehr wohl und schon entschlossener, aber nicht unbedingt aufgewühlt oder gar errötend. Die schmale Brunette war so eine, sie blickte ihm tief in die Augen und tiefer. Ihren herzlichen Gruß gab er schmunzelnd zurück und ließ sich vom Interesse einiger Damen an seiner Männlichkeit schmeicheln. Diese jedoch checkte angesichts vermeintlich multipler Einsatzmöglichkeiten unverzüglich und unübersehbar die Einsatzbereitschaft und K. war gezwungen sich zu bedecken.
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K. kam nicht mehr dazu, seinem eigentlichen Vorhaben nachzugehen. Elizabeth Debicki, eine hochgewachsene, schlanke junge Dame mit Blondschopf, der auf den ersten Blick etwas zerzaust schien, aber in Wirklichkeit ein in unendlich vielen Abstufungen raffiniert geschnittener Bob war, raunte ihm zu: Tu, was wir dir sagen, sonst wird das hier nix!
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