Sirie

oder die Hexe vom Straßenrand

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Pauls Kopf ruhte zufrieden an ihrem fleischigen Busen. Seine Hand kraulte verträumt über ihren Schenkel, was ihr gurrende Laute des Wohlbefindens entlockte. Es war tiefer Friede in der Welt, denn die Zeit stand still...
Erst am späten Nachmittag setzten sie die Fahrt fort. Endlich fragte er Sirie nach ihrem Ziel.
Sie schaute nur verständnislos, als währe ihr ein solches Wort völlig fremd. Dann zeigte sie ein verschmitztes Grinsen:
"Ob denn nicht der Weg das Ziel sei?" ...wollte sie wissen. "Mein Zuhause ist die Welt", fügte sie hinzu. "Aber davon versteht ihr "Menschlein" ja nichts."
"Die Welt ist groß." antwortete Paul.
Worauf sie zustimmend nickte und geheimnisvoll hinzufügte, dass die "Menschlein" nicht einmal ahnten, wie groß die Welt wirklich sei.
"Aber", fuhr sie fort, "du hast Glück. Denn ich bin dir über den Weg gelaufen, und werde dich ein wenig an die Hand nehmen, um dir meinen Garten zu zeigen. Fahr nur immer der Nase nach, du kannst ihn gar nicht verfehlen."
Mit diesen Worten machte es sich das Hexlein im Sitz bequem, schloß die Augen, und begann mit warmer Stimme eine einschläfernde Melodie zu summen.
Und diese Melodie wirkte bei Paul bald wie eine unbekannte, aber gewaltige Droge. Er fuhr den Wagen; ...und doch glaubte er zu schlafen.
Bald war die Straße verschwunden. Sand und Steine knirschten unter den Rädern. Schon hörte er den Motor nicht mehr. Paul hörte nur noch diese warme Stimme, und das Rauschen des Windes.
Die Sonne verschwand, und die Sterne begannen zu funkeln. Die Räder schienen den Boden nicht mehr zu berühren. Das Auto hatte sich in ein schwebendes Raumschiff verwandelt...
...Im Morgengrauen hatte sich die Landschaft wundersam verändert. War sie gestern noch trocken und karg, so zeigte sie nun wilde saftige Wiesen, frische Bäume und sprudelnde Bäche. Auch war die Sonne nicht mehr so brennend. Ihr Licht war ehr von angenehm durchdringender Wärme.

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