SJP

Geschichten vom Anfang der Träume

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Sie sah wirklich aus wie Sarah Jessica Parker. Die liebte K. in jungen Jahren, genauer gesagt Carrie Bradshaw, die von ihr verkörperte Serienfigur. In „Sex and the City“ schrieb sie eine Kolumne zu ebendiesem Thema und traf sich regelmäßig mit ihren Freundinnen, die reichlich dazu beitragen konnten. Das waren gutsituierte, kluge Damen, die sich unbekümmert, neugierig und tolerant mit Lebensfeldern beschäftigten, die andere gern unausgesprochen ließen. Es war ein Genuss, ihnen zuzuhören – und zuzusehen bei ihren erotischen Eskapaden und Entdeckungsreisen.Im wirklichen Leben K.'s war alles viel steiniger. Die eine kuschelte, klammerte, und war stets unglücklich, weil sie ihn als Softie missverstanden hatte, andere zickten und eiferten, und die, bei der er länger hängen blieb, beherrschte diese Klaviatur virtuos, war sexuell kreativ, praktizierte dies im Verborgenen aber reichlich mit anderen, nicht folgenlos. So waren eloquenter, un-verschämter Austausch über ureigenst Menschliches im realen Umfeld nicht annähernd so unbeschwert wie im passiven Konsum auf dem Bildschirm.

*

Man hatte ihm einen nicht sehr ansprechenden Raum zugewiesen, in dem er warten sollte. Ja, er könne sich schon ausziehen und hinlegen. Es war drückend heiß, und dass er vor zwei Stunden geduscht hatte, ließ sich nun kaum mehr wahrnehmen. Doch ihr ging es genauso, K. roch ihren Schweiß, als sie sich über ihn beugte und sie trug nur ein leichtes Top, einen kurzen Rock, Sandalen. Sie sah einfach umwerfend aus, und in K.'s Augen sogar um einiges besser als Mrs Parker. Und dieser Meinung war K. nicht nur mit seinen Augen.

Sie beugte sich über ihn und wollte es wieder einmal ganz genau wissen, und er war nackt und verschwitzt, doch das schien sie nicht zu stören, schließlich hatte sie ständig nackte Männer vor sich. Als sie sich seine Beine hocharbeitete, konnte K. ihre apfelförmigen Brüste im Ausschnitt erkennen, denn sie hatte ihre blonde Lockenpracht im Nacken zusammengebunden. Und so kam es, wie es kommen musste: die Härte kam in ihn. Sie bemerkte es sofort, denn gerade wollte sie den Bereich zwischen seinen Beinen untersuchen. Seinem Schreck angesichts dieser Peinlichkeit begegnete sie mit einem hintergründigen Lächeln und wies ihn an, sich aufzurichten, so sei eine gründliche Untersuchung nicht möglich. Sie legte ihr Aufsichtmikroskop beiseite, mit dem sie, seine Hautärztin, turnusmäßig seine schwarzen Muttermale kontrollierte.

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