Smack

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Bei ihm. Im Bett. Im Park. In der Tiefgarage. Auf dem Küchentisch. Vor dem Frühstück und nach dem Frühstück. Sie redeten nicht viel miteinander. Sie brauchten auch nicht viel miteinander zu reden, denn ihre Körper hatten diese wundervolle Art der Kommunikation gefunden, die keine Worte brauchte.
Wenn sie sich liebten, sprangen Funken von Haut zu Haut. Dennoch: er war nicht verliebt. Keine Rede davon, bei ihr einzuziehen. Er führte keine Gespräche über Gefühle. Er hatte keine Gefühle. Sie verhütete, und er war froh, daß sie es tat. Sex war das, was ihn mit ihr verband, und solange dieser Sex in Ordnung war, war auch das in Ordnung, was er fast eine Beziehung nennen würde.
Sie trafen sich den ganzen Sommer lang, erst häufig, dann in immer unregelmäßigeren Abständen. Der Sommer ging zu Ende, und beide spürten es. Keiner wollte ernsthaft den Lauf der Zeit aufhalten, dafür waren sie beide noch zu jung, zu hungrig auf ein Leben, das ihnen noch viele Abenteuer versprach.
Dann wurde sie schwanger.
Dieses Kartenhaus aus Unverbindlichkeit, das bislang Basis ihrer Beziehung gewesen war, brach plötzlich in sich zusammen. Sie
veränderte sich. Sie wurde sich bewußt, daß ihr Körper nun eine andere Funktion angenommen hatte. Er war nicht mehr einfach nur Instrument kurzlebiger Lust und Objekt einer Begierde, die sie nach Kräften geschürt hatte. Sie fühlte sich reifer, denn sie würde neues Leben schenken. Nichts Kurzlebiges mehr, keine Strohfeuer und vor allem keine Unverbindlichkeiten. Verantwortung. Sie wollte etwas Neues. Etwas für die Zukunft.
Im Cafe fragte sie ihn, ob er sie heiraten wolle.

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Gedichte auf den Leib geschrieben