Sommer ´86 - eine intime Rückblende

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Sommer ´86 - eine intime Rückblende

Sommer ´86 - eine intime Rückblende

Tom Sore

Sie, Jenny:
Der Geschäftsleitung direkt zugeordnet. Eine von zwei Schönheiten im hellen 25 m⊃2; Nobelbüro mit Sicht auf ein groß angelegtes Biotop.

Ich, Tom:
Mit zwanzig weiteren Ingenieuren, einem der unzähligen Gruppenleiter zugeordnet. Im funktionell möblierten, nach Formaldehyd stinkenden 3 Personen, 24 m⊃2; Büro. Mit Sicht in die Verzinkerei.

Zwei Jahre begegnete man sich in der Kantine oder auch schon mal auf dem Parkplatz, grüßte sich bestenfalls beiläufig und schielte aus den Augenwinkeln hinterher – zumindest ich ihr. Bis es funkte.
Seit fünf Monaten war sie jetzt meine Geliebte - meine Jenny! Mittlerweile verbrachten wir mehr Zeit miteinander als mit unseren Familien. Jede Minute ohne sie wurde mir zur Qual…

…die erfolgreiche Verhandlung in Hamburg hatten wir erst auf der Reeperbahn und später im Hotelbett gebührend gefeiert. Im Moment lagen wir nackt und herrlich erschöpft nebeneinander:
„…erzähl mir endlich von Karin, erzähl mir eine neue und schöne ‚Gute Nacht Geschichte‘. He! Du bist Schuld, dass ich nicht schlafen kann, jetzt sorg dafür, dass ich nicht die ganze Nacht wach liege.“
Den Schalk im Nacken, streichelte sie meine Wangen, ihre Lippen berührten sanft meinen Mund, es kitzelte.
„Ach ja, übrigens, Danke!“, lächelnd legte sie ihren Kopf auf meine Brust, abwartend…
„Ja, ich liebe Dich auch. Na gut, die eine noch. Also das war damals, als Student nutzte ich selten die neue Autobahn…“,
begann ich, wie immer leise, zu erzählen...

Anhalterinnen
waren mir die angenehmeren Beifahrer.

…als Student nutzte ich selten die damals noch neue Autobahn Richtung Süden. Nicht, dass ich nicht auch gerne mal dem Adrenalin der Raserei erlegen gewesen wäre – seien wir aber mal ehrlich – die 120 km/h meines kleinen Japaners - da regt sich doch gar nix, erst recht kein Adrenalin! Also genoss ich die bunten, abwechslungsreicheren Nebenstrecken.

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Gedichte auf den Leib geschrieben