Die beiden gehören zu meinen ersten Kunden, und deshalb haben sie neben der Nummer meines Büros und der Bereitschaftsnummer auch meine private Handynummer. Ich weiß, sie würden es nie ausnutzen, so ist mir klar, dass etwas passiert sein muss, als ich die Nummer der Müllers am Sonntagmorgen um neun Uhr auf dem Display sehe. Sich vielmals entschuldigend, berichtet mir Frau Müller, dass sie heute alleine daheim wäre und sich der Wasserhahn in der Küche nicht mehr schließen lasse. Sie hätte zwar den Haupthahn abgedreht, aber jetzt gar kein Wasser mehr, nicht einmal für die Toilette. Es täte ihr wirklich leid, aber ob ich nicht kurz vorbeikommen könnte.
„Kein Problem.“ erkläre ich ihr, und nachdem ich geduscht habe, mache ich mich an diesem warmen, aber regnerischen Julimorgen auf den Weg. Zwanzig Minuten später klingle ich an dem großen Tor ihres Grundstücks. Es öffnet sich automatisch, und nachdem ich durchgefahren bin, schließt es sich ebenso automatisch wieder.
In einem zauberhaften Satinpyjama und einem eleganten Bademantel gekleidet, öffnet mir die Hausherrin die Tür. Wieder einmal stelle ich fest, dass sie eine wirklich attraktive Frau ist. Mit ihren einundvierzig Jahren ist sie zwar sechs Jahre älter als ich, aber das tut der Sache keinen Abbruch. Frau Müller ist sportlich schlank, keine dieser dürren Hungerhaken, die man leider so oft sieht, sondern sie hat eine richtig knackige Figur, die sie zwar nicht durch ihre Kleidung betont, aber auch nicht versteckt. Dabei ist meine Auftraggeberin nur knapp einen halben Kopf kleiner als ich. Ihre naturblonden Haare hat sie meist zu einem festen Knoten hochgesteckt, was ihr zusammen mit der Hornbrille ein hohes Maß an Seriosität, ja fast schon Strenge verleiht. Doch die strahlenden Augen und das Lächeln, das so oft die Mundwinkel umspielt, zeigen ihren wahren Charakter.
Im Moment trägt sie ihre glatten Haare aber offen. Ein seltener Anblick. Dazu kommen die zauberhaften, leicht vorstehenden Wangenknochen, die ihr weibliches Aussehen noch unterstreichen. Nein, ich möchte nicht ins Schwärmen geraten, aber auch wenn sie verheiratet und eine Kundin ist, also gleich doppelt tabu, werde ich ja wohl hinschauen dürfen.
Sonntagsarbeit
Hausmeisterdienste - Teil 1
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