So seltsam glücklich

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So seltsam glücklich

So seltsam glücklich

Teleny Wilde

So lange Chris denken konnte, waren es Jungs, die er ansah und die er mochte. Schon als kleiner Junge hatte ihn seine Phantasie oft auch gequält und er konnte schon damals allein durch seine bloße Vorstellung, körperliche Veränderungen herbeiführen, die ihm seltsam vorkamen, die er wahrnahm aber lange nicht zuordnen konnte, die ihn ängstigten und doch auch fesselten und faszinierten. So konnte er beim Spielen mit Freunden, wenn sie sich gegenseitig erschossen und unter großen Gesten umfielen und starben, seltsame Gefühle und Regungen an sich feststellen. Nicht bloß eine Gänsehaut am Körperstamm oder das Haaraufstellen im Nacken, sondern auch vorn in seiner Hose regte sich seltsamer Weise etwas und weil er es nicht recht zuzuordnen wusste, es aber nicht unangenehm, sondern im Gegenteil er es als ein sehr starkes und intensives Gefühl empfand, wurde im Laufe eines solchen Spielenachmittages oft geschossen und auch oft gestorben.
Chris hatte sich dann immer gefragt, ob denn seine Spielkameraden auch solche Regungen verspürten. Er hätte einiges dafür gegeben, es auch bei ihnen mal bemerkt oder sogar gesehen zu haben. Und so fing es seiner Meinung nach auch entsprechend früh an, dass er Jungen beobachtete, sie ansah, sich in Gedanken mit ihnen verglich und maß und ihnen auch auf die Hose schaute. Deshalb erklärte er sich auch bald schon seine eigene Beobachtung, niemals die Mädchen in seinem Umfeld auch nur annährend so interessant und wichtig zu finden, was sie taten und wie sie sich entwickelten, als auffällig und seltsam, lange bevor er darüber Bescheid wusste, was Homosexualität sei, das Jungs eben auch Jungs lieben können.
Es war auch im gleichen Jahr, als sie zu viert beschlossen, zum ersten Mal allein zelten zu fahren. Chris war sofort begeistert gewesen und wenn er auch wusste, dass er sicherlich zu Hause heftigen Widerstand zu erwarten hatte, gerade einmal 14 Jahre alt, so wollte er nichts unversucht lassen und unbedingt mitfahren.
Der Trick bestand darin, das von Tino der große Bruder zur selben Zeit auf den Zeltplatz fuhr und da dieser bereits 18 Jahre alt war und ein eigenes Motorrad besaß, sowieso der King unter den Jungs war, galt er bei allen Eltern als Garant, das sie unter Aufsicht wären.

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