Er habe nur eines verstanden, nur dass sie geküsst werden wolle, nur "besame mucho", mehr habe er nicht verstanden. Die junge Frau lachte herzlich und sagt zu seiner Überraschung, dass sie ihm den Text gern erklären würde und setzte sich neben ihn auf die Bank. Er deutete fragend auf die Gruppe, aber sie gab ihm zu verstehen, dass sie gar nicht dazugehöre, dass sie nur zum Spaß manchmal mitsänge und für heute sei es genug, jetzt wolle sie sich ausruhen. Sie verabschiedete sich von den falschen Mexikanern, diese lachten und riefen ihr noch etwas zu, das er nicht verstand, dann zogen sie weiter, auf der Suche nach anderen Touristen, die hoffentlich genauso spendabel sein würden. Aber zunächst war es noch einmal an ihm, spendabel zu sein, denn das Mädchen, sie hatte sich inzwischen als Maria, vorgestellt, fragte ihn, ob er ihr ein Bier spendieren würde, ihr Hals sei ganz trocken von all dem Singen. Das tat er natürlich sehr gerne und sie holte zwei Dosen Cristal aus dem nächsten Laden. Sie prosteten sich zu und tranken und er war sehr glücklich.
Die folgenden Stunden im Detail zu beschreiben, ist nicht nötig. Es reicht zu sagen, dass er die Sängerin Maria nicht nur höchst nett und sympathisch fand, nein er verliebte sich Hals über Kopf in sie, in eine junge Frau, die allein schon wegen ihrer Jugend für einen Mann wie ihn, höchst attraktiv war. Auch sie fand ihn durchaus anziehend und betonte mehrfach, dass das Alter eines Mannes für sie keine Rolle spiele, die Sympathie sei entscheidend und sie fände ihn sympathisch. Das fand er wiederum sehr aufmunternd und es war ein weiterer Grund, sich noch heftiger in die schöne Maria zu verlieben. Diese versprach sich wohl auch so einiges von der Bekanntschaft mit einem Ausländer, denn sie war in einer Situation, in der sich viele junge Frauen in diesem Land befinden, die sehr jung heirateten, früh Kinder bekamen und dann sehr rasch wieder verlassen wurden.
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