Das Wunder geschah, nachdem er sich bereit erklärt hatte, einen dreistelligen Pauschalbetrag zu bezahlen, der alles abdecken würde. Er hatte zum Glück genug Bargeld dabei, es war eigentlich für Maria vorgesehen und er hatte es ihr noch nicht übergeben. Die drei durften also wieder weiterfahren. Carlos drückte mächtig aufs Gas und schimpfte, dass die beiden Gauner, diese Mafiosi von Polizisten das Geld unter sich aufteilen würden, dass weder die Staatskasse noch der Kutscher auch nur einen Centavo abbekommen würden. Doch alles Beeilen half nichts, denn als sie endlich am Flughafen ankamen, war die Maschine schon startbereit, war schon auf dem Rollfeld und es gab keine Möglichkeit mehr, an Bord zu gelangen.
Eine weitere schlechte Nachricht traf ihn wie ein Hammer. Er erfuhr am Abfertigungsschalter, dass dies der letzte reguläre Flug war, der hier in Holguin angekommen sei und der letzte, der abfliegen würde. Die Grenzen des Landes seien geschlossen, der Luftverkehr sei wegen Corona eingestellt worden. Man wisse nicht, wie es mit den Flügen weitergehen würde, es sei aber sicher, dass die Touristen, die noch im Land waren, zurück in ihre Heimat gebracht würden. Man wisse nur noch nicht wann und wie, man wisse gar nichts, er müsse sich gedulden und öfters anrufen. Ratlos saßen sie zu dritt in der leeren Flughafenhalle und nach Abwägen aller Möglichkeiten, beschlossen sie, in eine andere casa particular hier in der Stadt zu fahren, die diesmal einem Bekannten von Carlos gehörte, um dort abzuwarten und zu sehen, wie es weitergehen würde. Noch während sie beratschlagten kam ein junges Pärchen auf sie zu, Landsleute von ihm, wie sich rasch herausstellte, die auch ein Problem hatten. Sie waren mit dieser letzten Maschine angekommen, beim Abflug in Frankfurt war die Welt noch in Ordnung gewesen, im Flugzeug noch viele Touristen, die trotz einiger warnender Anzeichen das Wagnis auf sich genommen hatten, nach Kuba zu reisen.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.