Spanisches Gold

„Solange wir uns auf See befinden, ist es ein viel zu großes Risiko. Du machst die ganze Crew verrückt mit deinem rolligen Verhalten. Jim Cullen wettet schon mit Matt Murdock, wann du dich Frank Dubrow hingeben wirst. Ich habe die Schnauze voll von deinen Faxen, Louisa. Das ist die letzte Warnung und du solltest sie nicht ignorieren!“
Es dauerte keine 24 Stunden, bis Louisas Dickkopf triumphierte. Katherine ertappte Louisa, wie sie mit Frank in ihrer Kajüte verschwinden wollte.
„Ich hätte nicht gedacht, dass du so ein durchtriebenes Früchtchen bist! Es tut mir leid, Master Dubrow, aber dieses Rendezvous muss warten. Wenn wir wieder festen Boden unter den Füßen spüren, werde ich ihnen Louisa gerne zuführen. Sie ist ein 19-jähriges unerfahrenes Mädchen, das meiner Hilfe bedarf. Zumal es um ihre Entjungferung geht!“
Frank wollte keinen Ärger. Schon gar nicht mit der Tochter seines neuen Captains.
„Natürlich! Ich stehe gerne zur Verfügung. Melden sie sich einfach, wenn Louisa so weit ist!“ Dann verbeugte er sich und wünschte er den Damen eine gute Nacht. Louisa stampfte trotzig mit dem Fuß auf, was das Fass zum Überlaufen brachte.
„Jetzt ist es aber genug, meine Liebe!“
Aus dem Winkel seines linken Auges sah Frank, wie Katherine das Mädchen in ihre Kajüte zerrte. Er ahnte, dass die Tochter des Captains Eifersucht plagte. Was hatte er sich vorzuwerfen? Louisa wollte durch seine Hilfe zur Frau werden und er war nicht abgeneigt, ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Zudem mochte er die offene Art der jungen Frau, die seinem eigenen Wesen entgegenkam. Er würde sanft mit Louisa umgehen, wenn sie sich das erste Mal liebten. Der alte Joe grinste, als Frank die Mannschaftsunterkunft betrat.
„Scheint so, als bekäme unsere neue erste Steuerfrau Ärger. Bist du womöglich schuld an Louisas Misere, Engländer?“
Frank lächelte unschuldig. „Keine Ahnung, Ich würde jedoch sagen, dass uns beide das überhaupt nichts angeht. Die Tochter des Captains wird schon wissen, was die junge Lady nötig hat. Da ist es besser, sich rauszuhalten!“