Spielzeug

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Daryan Altero

Ich bemerkte ihn spät, den Typen, der dort drüben im benachbarten Whirlpool saß. Seine Nassen
Haare lagen ihm in der Stirn, womit er wirkte wie Justin Bieber in seiner Jugend. Normalerweise hätte ich einen Mann mit einer solchen Frisur belächelt. Es sah nicht erwachsen aus. Aber was andere jungenhaft wirken ließ, machte ihn nur attraktiver. Sein Gesicht war zu markant, sein Kinn zu breit, als dass er jemals Gefahr laufen könnte, wie ein Jüngling auszusehen. Kurz: Er gefiel mir. Er gefiel mir sehr, obwohl er weiß war. Eigentlich bevorzugte ich Afrikaner…
„Lamina, wohin schaust du?“
Ich bemerkte den misstrauischen Ton in der Stimme meiner Freundin und wusste, dass ich ertappt worden war.
„Nur so durch die Gegend, ich war in Gedanken“, log ich trotz dessen.
Eine Frau, eine Deutsche, durchtrainiert von Kopf bis Fuß stieg in den Whirlpool und ließ sich zu dem Mann treiben, der einen Arm um sie legte.
Deswegen hatte ich ihn vorher nicht bemerkt.
Nisa rollte mit den Augen. „Ich bin eine Runde schwimmen.“
Meine beste Freundin kannte mich zu gut. Sie wusste, dass spätestens jetzt mein Jagdtrieb geweckt worden war. Zu dumm, dass ich erst seine Freundin gebraucht hatte, um meine Entscheidung zu
treffen. Zuvor wäre es einfacher gewesen, nichtsdestotrotz freute ich mich über die Herausforderung.
Ich stieg aus dem Wasser. Ein heimlicher Blick zur Seite verriet mir, dass mich seine Freundin noch nicht bemerkt hatte. Das würde sich gleich ändern…
Ich kletterte aus dem Whirlpool, um fünf Meter weiter die Stufen des anderen zu nehmen. Oben angekommen streckte ich mich einmal übertrieben, drückte meinen voluminösen Busen durch, der von dem knappen Einteiler perfekt in Szene gesetzt wurde.
Vielleicht war ich nicht so gertenschlank wie seine Freundin, vielleicht nicht so durchtrainiert -aber ich war mir sicher, dass für den Typen dasselbe wie für alle Männer galt: Auch er würde heimliche Fantasien haben.

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Gedichte auf den Leib geschrieben