Spritz-Tour

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T. D. Rosari

Immerhin hatte er diese blonde Kapitalistin schon mehrmals gevögelt. Und immer, wenn er Bridget vögelte, verspürte er diese seltsame Genugtuung. Weder würde er jemals eine Frau wie Bridget abbekommen, noch würde er jemals in die gesellschaftlichen Kreise aufsteigen, in denen sich Bridget bewegte: Aber wenn er Bridget vögelte, hatte er immer das befriedigende Gefühl, auf diese Weise einem klitzekleinen Teil des Kuchens abzubekommen.
Timo seufzte und polierte mit einem weichen Tuch einen kleinen Fleck weg, den er oberhalb des Tankdeckels zu sehen geglaubt hatte. Ab und zu, drei- oder viermal im Jahr, traf sich Timo mit Bridget. Eigentlich war Bridget seine Kundin, aber ihren diversen Fahrzeugen fehlte in der Regel nichts. Sie trafen sich nur, um zu vögeln. Wenn es um Sex ging, war Bridget denkbar unkompliziert. Eine kurze Textnachricht reichte – „Lust auf einen Fick?“ – und in der Regel hatte er wenige Stunden später das Vergnügen, seinen Proletarier-Schwanz in den Schoss dieser Upper-Class-Lady zu rammen. Bridget ließ sich nicht lange bitten – sie hatte eine ausgeprägte Schwäche für gutgebaute Männer mit einem herzhaften sexuellen Appetit.
Wieder seufzte Timo. Die Idee mit dem Oldtimer-Ausflug war gewagt. Denn Sex in der Werkstätte war unkompliziert. Aber über ein ganzes Wochenende gemeinsam an einer Oldtimer-Rally teilzunehmen – das wirkte, als würde er Absichten verfolgen, die über schnellen, animalischen Sex hinausgingen. Und die hatte Timo nicht. Diese Lady gehörte gevögelt und basta. Und doch – es würde ihn freuen, wenn er Bridget mit einer Oldtimer-Spritztour beeindrucken könnte.
Timo hasste es, wenn komplizierte Gedankenkonstrukte seinen Blick auf das Wesentliche verstellten. Also griff er zu seinem Handy: „Lust auf eine Oldtimer-Rally mit einem MG-Cabrio 1965?“ Er steckte das Smartphone in die Tasche, verriegelte die Rolltore und schaltete das Licht aus.

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