Spritzgebäck und Eierlikör

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Spritzgebäck und Eierlikör

Spritzgebäck und Eierlikör

Wulff Triebsch

Vera zog mich am Arm zur Seite. „Da hinten, die Frau an der Wand, das ist sie“, flüsterte sie mir zu. „Jemand hat sie überredet, an unserer Sexparty teilzunehmen, ist dann aber selbst nicht mitgekommen, der Feigling“, beklagte sie sich. „Eine Schande, eine Frau ausgerechnet auf einer solchen Party im Stich zu lassen.“ Vera stieß einen tiefen Seufzer aus. „Auch hier hat sich bis jetzt noch niemand so richtig mit ihr befasst. Die Männer machen einen Bogen um sie, zu Unrecht, glaube mir, ganz zu Unrecht!“, wiederholte sie.
Ich sollte mir nur ihre altmodische Bluse mit den Knöpfen wegdenken, meinte Vera, und den knielangen grauen Rock. Dann könnte ich mir leichter vorstellen, welch anschmiegsamer Frauenkörper sich darunter verbarg mit zwei hervorragenden Brüsten, die harmonisch zu ihrem einladend breiten Schoß passten. „Ich würde zwar die Haare etwas länger tragen“, erklärte Vera, „aber du stehst ja auf kurzhaarige Frauen, nicht wahr, Wulff!“ – Das klang wie eine Bitte, sogar nach einer Aufforderung, mich um diese Frau zu kümmern.
„Bevor ich es vergesse: Sie heißt Antonia. Ich habe ihr von dir erzählt. Sie weiß Bescheid.“ Vera streichelte mit einer Hand über meine Wange. „Geh zu ihr! Sie wartet schon ungeduldig auf dich.“

Meinen Kuss zur Begrüßung erwiderte Antonia mit einem langen Händedruck, als seien wir ein eingespieltes Paar, das sich nach einer Trennung endlich wiedersah.
„Was hat dir Vera vorhin über mich erzählt“, wollte Antonia wissen, als sie immer noch meine Hand in ihrer hielt.
Ich zögerte einen Augenblick. „Dass man sieht, wie anschmiegsam dein Körper ist, wenn du diese altmodische Bluse und den grauen Rock ausziehst. Deine Brüste sollen hervorragend sein, und harmonisch zu deinem einladenden Schoß passen.“
Ein kurzes Lächeln huschte über Antonias Gesicht. „Worauf wartest du dann noch?“ Sie schloss die Augen. „Zieh mich aus!“
Knopf für Knopf öffnete ich ihre Bluse, ließ sie zu Boden fallen und öffnete ihren BH, den ich abnahm. Mein Blick fiel auf zwei prächtige Brüste, von denen sich ihre Brustknospen steil emporhoben.
„Und? Habe ich die Prüfung bestanden?“ Sie blickte mich abwartend an.
Ich streichelte als Antwort mit beiden Händen liebkosend über ihre Brüste, küsste jede ihrer Brustwarzen und fuhr tiefer, bis ich den Verschluss ihres Rocks fand. Ich öffnete ihn. Wie ein Sack fiel der Rock herunter und gab den Blick frei auf einen blauen Slip, aus dem rechts und links dunkle Schamhärchen herausragten.
Ich merkte, wie sehr mich ihr Anblick erregte, und spürte, wie sich mein Schwanz zwischen meinen Schenkeln aufrichtete. Ich zog rasch mein Hemd aus, streifte meine Hose ab und drängte - nur noch mit meiner Unterhose bekleidet - meinen Schoß gegen ihren, um auszukundschaften, ob ich willkommen war.
Mit einem sanften Händedruck erwiderte sie meine Küsse auf ihre Wange. „Gleich!“, hauchte Antonia. „Gleich gehöre ich dir, und du bekommst, was immer du von mir verlangst. Aber ich möchte mich erst drüben am Büffet stärken.“ Sie deutete mit einer Handbewegung zur gegenüberliegenden Seite des großen Saales, wo sich mehrere Gäste um einen Tisch drängten.
Schnell ergriff Antonia ihre Bluse am Boden, streifte sie über, schloss sie jedoch nicht mit den Knöpfen, sondern band die Vorderseiten zu einem Knoten über dem Bauch zusammen. „Ich bin es nicht gewohnt, nackt herumzulaufen und von allen angestarrt zu werden.“
Ich folgte ihr bis zu einem Tisch, auf dem ich merkwürdigerweise anstelle eines Büffets nur eine große Schale mit einfachem Gebäck und eine große Karaffe mit einem hellgelben Getränk fand, vermutlich Eierlikör. Wir beobachteten Paare, Männer und Frauen, die ein Gebäckstück tief in den Eierlikör tunkten und es ihrem Partner reichten, so wie die Frau neben uns, die dem Mann ihr gegenüber gleich zwei Gebäckstücke mit Eierlikör in den Mund schob. „Damit deine Kräfte lang anhalten, wenn du mich gleich nimmst“, flüsterte sie ihm zu.
Erst jetzt waren wir nahe genug, dass beide uns bemerkten. Der Mann lächelte Antonia zu, tauchte ein Gebäckstück in die Karaffe und reichte es ihr. „Das ist handgemachtes Spritzgebäck und das da selbstgemachter Eierlikör“, erklärte er und schob es Antonia zwischen ihre Lippen; sie ließ es mit einem Biss in ihren Mund verschwinden.
„Lecker, nicht wahr?“, meinte er und stellte sich gleich mit Namen vor. Er hieß Claude und die Frau ihm gegenüber Sophie.
Sophie reichte jetzt auch mir ein Spritzgebäck mit Eierlikör. „Beides öffnet die Sinne für Neues und stärkt die Lust auf den Partner.“
Antonia und ich schauten uns zweifelnd an. Wie wenig auch sie von dieser Art Wirkung überzeugt war, erkannte ich an ihrem Grinsen, das sie nur mühsam unterdrücken konnte.
„Keine Frau kann sich der Wirkung von unserem Spritzgebäck und Eierlikör entziehen“, erklärte Sophie mit ernster Miene.
Antonia schüttelte ihren Kopf. „Mir fällt bei Spritzgebäck und Eierlikör nur eine Wirkung ein: Man wird dick davon“, erklärte sie kichernd. „Damit habe ich gottseidank keine Probleme.“ Lächelnd griff sie gleich nach mehreren Spritzgebäckstücken, die sie tief in den Eierlikör tunkte und in ihrem Mund verschwinden ließ. Nur eines landete auch zwischen meinen Lippen. „Für deine Lust auf mich“, flüsterte sie mir mit einem ironischen Lächeln zu.

Musik ertönte aus unsichtbaren Lautsprechern, die Unterhaltung der Umherstehenden verstummte. Zu meinem Erstaunen schritt der Mann, der sich mit Claude vorgestellt hatte, in die Mitte des Raumes zwischen die Partygäste, wo seine Bewegungen in eine Art Tanz übergingen. Schnell hatte sich ein Kreis Schaulustiger um ihn gebildet.
Erst jetzt bemerkte ich, wie jugendlich Claude im Schein der Deckenlampen wirkte, wie professionell er sich bewegte, wie einstudiert seine Schritte aussahen und wie elegant seine Hände über seinen Körper strichen, als wollte er seine Sinne für eine Frau erregen.
Auch Antonia verfolgte seine Bewegungen fasziniert, beobachtete, wie Claude begann, sich rhythmisch im Takt der Musik zu drehen, mit beiden Händen seitlich über seinen Körper immer wieder auf und ab zu fahren, und sich lasziv breitbeinig vor und zurück zu beugen. Er streifte sein T-Shirt über den Kopf; ein braungebrannter durchtrainierter Oberkörper erschien darunter, Muskeln, die verrieten, wie ausdauernd er zupacken konnte.
Langsam öffnete er den Gürtel seiner Hose. Als gehörte das zu seiner Tanzaufführung, ließ er sie Stück für Stück zu Boden gleiten. Zwei Schritte, eine Umdrehung und Claude stand unbekleidet mitten im Kreis der Umherstehenden. Alle starrten auf seine muskulösen Schenkel, auf den schmalen Stoffstreifen dazwischen, der seinen erigierten Penis an seinen Körper hielt.
Ich spürte, wie Antonia sich enger an mich drängte, als suchte sie Halt, wenn Claude sich im Takt der Musik um seine eigene Achse drehte und in kreisenden Bewegungen seinen Schoß mit dem gebändigten Penis den Umstehenden präsentierte.
Jetzt kam er direkt auf uns zu und blieb genau vor Antonia stehen. Begehrlich bot er ihr seinen nackten Körper dar; sein Schoß zuckte im Rhythmus der Musik, bis er Antonias Hand ergriff und sie mit sich in die Mitte zog.
Sophie stieß einen langen Seufzer aus und beugte sich zur mir. „Das war wohl für beide eine Portion Spritzgebäck und Eierlikör zu viel.“ Sie zeigte auf die Schale und die Karaffe hinter uns auf den Tisch. „Normales Gebäck aus dem Supermarkt und einfacher Eierlikör aus dem Regal hätten es auch getan.“
„Ist das denn kein normales Spritzgebäck und kein einfacher Eierlikör?“, fragte ich stirnrunzelnd.
Sophie beugte sich ganz nah zu mir. „Zu den Zutaten gehört ein Aphrodisiakum, das aus der peruanischen Maca-Pflanze gewonnen wird. Damit verliert man die letzte Scheu vor der Lust auf Paarung, und die Dauer des Orgasmus zieht sich in unerträgliche Länge.“ Sie reichte mir ein Spritzgebäck, das sie kurz in den Eierlikör getaucht hatte. „Bei den alten Inkas durften nur verheiratete Paare davon kosten.“
Während ich das Spritzgebäck nachdenklich langsam zerbiss und vorsichtig hinunterschluckte, blickte ich auf Antonia in den Armen Claudes und überlegte, wie viel sie davon genommen hatte. Es mussten viele gewesen sein, und mich wunderte nicht, was sie alles ohne jede Scheu mit sich geschehen ließ: Claudes Hände fuhren erst über ihre Bluse, dann über ihr Höschen hinab zu ihren nackten Schenkeln, umfassten ihre Hüften; seine Arme wiegten ihren Körper abwechselnd zur linken dann zur rechten Seite. Tastend suchten Antonias Hände Halt an seinen Lenden, streiften abwärts, zuckten noch nicht einmal zurück, als sie kurz zwischen seine Schenkel gerieten, ihre Fingerspitzen den Stoff berührten, der seinen Hoden und seinen steifen Penis nur noch mit Mühe halten konnte.
Mit einem Ruck öffnete Claude den Knoten an Antonias Bluse, die weit auseinander flatterte und den Blick auf ihre Brüste freigab. Wie erregt Antonia war, konnte man an ihren Brustwarzen erkennen, die sich steil darauf abhoben. Claude umfasste Antonias Körper mit beiden Armen, zog ihn zu sich, presste sein Glied gegen ihre Schenkel, seinen nackten Oberkörper gegen ihre Brüste.
Zuletzt suchten seine Lippen ihre. Der lange Kuss schien nicht enden zu wollen, wohl auch deswegen, weil Antonia seine Liebkosungen anhaltend erwiderte. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken und schmiegte sich an ihn. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis beide zu Boden sanken und Claude Antonia vor unseren Augen vögelte.

Als hätte Antonia mit den gleichen Gedanken gerungen, blieb sie abrupt stehen, öffnete ihre Augen und blickte suchend umher, bis sie mich entdeckte. Doch aus Claudes Armen löste sie sich nicht. „Liebster, ich muss zurück …“, hörte ich ihre Stimme.
Auch Claude hielt inne, entließ sie aus seiner Umarmung und schob sie vor sich her zu mir, als wäre Antonia ein ausgeliehenes Gerät, das man nach Gebrauch dem Besitzer widerwillig zurückgab.
„Es ist so plötzlich über mich gekommen“, flüsterte Antonia mir zu, als sie wieder neben mir stand.
„Du brauchst dich für nichts zu entschuldigen, Antonia “, erklärte ich. „Jeder hier macht das, was ihm gefällt, und braucht niemanden um Erlaubnis zu bitten oder sich für irgendetwas zu entschuldigen.“
„Aber ich hatte doch versprochen, dass du und ich, wir beide zusammen …“
„Wenn du dich Claude hingeben willst, geh zu ihm, und wenn du es mit mir machen willst, dann komm zu mir!“
„Und wenn ich mich nicht entscheiden kann …“
„… dann werden Claude und ich uns gemeinsam um dich kümmern.“
Antonie blickte mich mit großen Augen an. „Du und Claude gemeinsam um mich?“
Ich nickte. „Das ist nichts Ungewöhnliches auf einer Sexparty: eine Frau und zwei Männer.“

Ein kurzer Blick auf Claude hätte genügt, um festzustellen, wie wenig sich dieser Gedanke in die Tat umsetzen ließ: Antonias Platz in den Armen Claudes hatte längst Sophie eingenommen. Ihr Höschen lag bereits am Boden und Claude selbst zerrte ihr T-Shirt vor ihrem Oberkörper. Nackt, splitternackt stand Sophie vor ihm, die Beine leicht gespreizt, ihre Schamlippen glänzten feucht im Schein der Lampen. „Nimm mich!“ rief Sophie ihm zu. Ihre Stimme war laut genug, damit alle Umherstehenden es vernehmen konnten, vielleicht sollte es vor allem Antonia hören.
Sophie riss den Textilstreifen von Claudes Penis. Wie ein Speer schnellte sein Glied hervor, zeigte aber auf Antonia, als hätte es sich eigenmächtig ein neues Ziel ausgesucht.
Wie sehr Antonias Gedanken und Gefühle durcheinander geraten waren, konnte man an ihren Blicken verfolgen, die ziellos durch den Saal irrten, aber immer wieder zurück zu Sophie und Claude kehrten.
„Suchen wir einen anderen Platz!“, flüsterte Antonia mir zu und drängte sich an mir vorbei. Irgendwohin wollte sie mit mir fliehen, nur nicht hierbleiben und nicht mit ansehen, wie Claude Sophie vögelte.

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