Es machte alles noch schlimmer, die Gier unerträglich. Ich war froh, als das Lied zu Ende ging und die Band von der Bühne verschwand. Ich zwang mich zur Konzentration, denn ich sollte ihn ja gleich interviewen. Die Jungs spielten noch drei frenetisch bejubelte Zugaben, bis es endlich soweit war. Vor dem Ende flüchtete ich mich auf die Toilette, um mich wenigstens etwas frisch zu machen. Ich erneuerte mein Make-up, brachte mich vor dem kleinen Spiegel in Form.
Als ich wieder raus kam, stand auch schon seine Managerin parat. Sie sagte, dass Rick Stanton bereits auf mich warten würde und dass ich genau dreißig Minuten Zeit für ein Exklusiv-Interview hätte. Dann führte sie mich in seine Garderobe, die neben der seiner Band lag. Ich war sehr aufgeregt, als sie die Tür öffnete. Rick saß in einem Sessel, hatte die Beine übereinander geschlagen. Er scannte mich richtig, beobachtete jede meiner Bewegungen. Ein verwirrendes Gefühl der Begierde machte sich in mir breit. Der Kerl verunsicherte mich. Ich schien ihm sympathisch zu sein, denn er bat mir lächelnd an, Platz zu nehmen. Dann wandte er sich an die Managerin, die sich zu uns setzen wollte.
„Lass uns allein, Mary! Ich möchte mit ihr unter vier Augen sprechen.“ Dabei deutete er auf mich.
Die Frau war nicht sehr begeistert, entsprach aber seinem Wunsch. Bevor sie den Raum verließ, wies sie ihn darauf hin, ja nicht zu viel preiszugeben. Man wisse nie, was die Presse daraus machte usw.
Rick winkte gelangweilt ab, sagte ihr, dass er schon aufpassen werde. Dann ging sie endlich hinaus.
Rick goss sich etwas Wasser in ein Glas, fragte mich, ob ich auch etwas trinken wollte. Ich bejahte, da ich schrecklichen Durst hatte. Er schenkte ein, schob das Glas über den Tisch zu mir hin. Er trug immer noch sein Bühnenoutfit und seine Haare waren verschwitzt. Ich nahm seinen Geruch war, der archaische Männlichkeit versprühte.
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