Molly teilte dieses Unbehagen, auch wenn sie zu den freien Schwarzen zählte. Im Süden zählte die Hautfarbe und die ihre entsprach nicht dem weißen Stereotyp. Es blieb nur die riskante Flucht, um ein freies Leben zu führen. Molly entschied sich für das Risiko, in Fesseln zurück zu Carl Barnes gebracht zu werden. Anne half ihrer Mutter beim Einpacken der Verpflegung. Harriet Wilder hatte in der Quäkergemeinde gesammelt, um den Flüchtenden Proviant mitzugeben. In der kommenden Sonntagnacht sollten die Beteiligten sich am Treffpunkt einfinden. Es standen Pferdewagen bereit, die über doppelte Böden verfügten. Es war allen Helfern klar, dass diese lange Reise für die Flüchtigen lebensgefährlich war. Das Untergrund Netzwerk musste sich auf die Helfer verlassen, die den Sklaven weiterhalfen, wenn es um Schutz vor Kälte und wilden Tieren ging. Nun galt es zuerst, dass die Menschen Louisiana hinter sich lassen konnten. Molly begab sich zu Mary, um sie auf die Flucht vorzubereiten. Alfred brachte sie zu der schönen Kreolin, damit sie in Ruhe mit dem Mädchen reden konnte. „Ich werde dich als meine 15-jährige Tochter Nelly ausgeben. In diesem Fall brauchst du keinen eigenen Ausweis, falls wir in eine Kontrolle geraten. Merke dir deinen neuen Vornamen und dass du von jetzt an meine Tochter bist! Ich habe dementsprechende Kleidung für dich, damit unser Schauspiel glaubwürdig bleibt. Schlüpf gleich mal hinein, damit wir sehen, ob die Sachen passen!“ Mary war glücklich, dass Molly sie mitnehmen wollte. Sie fürchtete Master Barnes, der ein Auge auf sie geworfen hatte. Mary zog sich den Rock über, während sie darüber nachdachte. Barnes würde sie vielleicht schwängern, um so seinen menschlichen Besitz zu erweitern. Sie wusste, dass sie niemals in Freiheit leben konnte, wenn sie sich nun nicht zu diesem waghalsigen Abenteuer durchrang. Als sie sich die Bluse zuknöpfte, trat Molly hinter ihre vermeintliche Tochter.
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