Starke Frauen

Southern Belles Episode 4

21 12-19 Minuten 0 Kommentare
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Andreas

Carl traute seinem Sohn nicht zu, dass er es wagen könnte, ihn zu hintergehen. Trotzdem schickte er Earl los, um die Sklavenjäger auf die Fährte der geflüchteten Schwarzen zu setzen. Earl erfuhr, dass auch andere Plantagen betroffen waren. Es waren üble Gesellen, die sich mit Bluthunden auf den Weg machten. Währenddessen erreichte die Gruppe ihren ersten Unterschlupf, den sie Station nannten. Molly atmete erst einmal tief durch, wie auch ihre Schicksalsgenossen. Sie hatte ihre neue Mutterrolle derart verinnerlicht, dass sie Mary wie ein halbwüchsiges Mädchen behandelte. Die getraute sich eine schnippische Bemerkung, als sie von Molly in das einfache Holzhaus geschoben wurde. „Ich kann schon noch alleine laufen, Mama!“ Die Mormonin, die für jene Anlaufstelle zuständig war, zwinkerte Molly aufmunternd zu. Molly verstand, was die stämmige Frau von ihr erwartete. „Sei bloß nicht so frech, Nelly! Du wirst zwar 18, aber das hindert mich nicht, dich übers Knie zu legen! Benimm dich also besser, wenn du nicht versohlt werden willst.“ Alfred gefiel, dass Molly so streng reagierte. Es war wichtig, dass Mary als ihre Tochter durchging. Mollys Pass galt in diesem Fall auch für das Mädchen, da  Schwarze mit 18 keinen eigenen Ausweis brauchten.

Die vier Kopfgeldjäger brauchten lange, ehe die Hunde Witterung aufnahmen. Ein heftiger Landregen verwischte nicht nur die Spuren, sondern machte auch den empfindlichen Nasen der Tiere zu schaffen. „Wo sind die Nigger nur hin? Sie scheinen verdammt viel Vorsprung zu haben! Der alte Barnes will vor allem die Mulattin zurück haben, obwohl sie eine Freie sein soll! Scheiß drauf, wenn wir die Schlampe geschnappt haben, bringen wir sie schnurstracks zu ihm zurück. Dann wird er ihr schon den süßen Arsch wärmen!“ Die Männer lachten zustimmend, während sie sich unter einer notdürftig aufgespannten Zeltplane ans Lagerfeuer setzten.

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