Gegen Mittag des nächsten Tages, Alexander liegt noch schläfrig auf der Bettmatte, kommt die griechische Ethnologin mit Otrere und einer blonden Frau in Shorts und einem legeren weißen T-Shirt und einer roten Mappe unter dem Arm in das Pfahlhaus. Sie schicken Rilxa und Fiola hinaus. Alexander erhebt sich von der Matte und blickt der blonden Frau in ihre tiefblauen lebhaften Augen, die ihn in seiner totalen Blöße aus einem hübschen intelligent wirkenden Gesicht lächelnd anschauen.
»Guten Tag, Herr Traumann, ich bin Ulla Karlsson aus Köln. Frau Professor Nikopolidou hat mich über Ihr Abenteuer unterrichtet, weshalb ich sofort hierhergekommen bin. Ich möchte mich gern mit Ihnen unter vier Augen über Ihre Situation unterhalten.«
»Da bin ich aber froh, dass jemand gekommen ist, um uns zu helfen. Natürlich möchte ich mich auch mit Ihnen unterhalten.«
»Das ist gut, da schicke ich die anderen einfach erst mal weg.«
Die Kölnerin wendet sich in Englisch an die Griechin, woraufhin diese dann mit Otrere die Treppe hinuntersteigt.
»Es ist vielleicht leichter für Sie, wenn wir uns duzen. Du kannst Ulla zu mir sagen, Alexander«, beginnt die Blonde mit einem kecken Augenaufschlag das Gespräch. »Ich bin Professorin am Institut für Ethnologie der Universität zu Köln. Und nach der Information durch meine Kollegin aus Thessaloniki, mit der ich schon viele Jahre zusammenarbeite, habe ich auch Kontakt mit dem Auswärtigen Amt in Berlin aufgenommen, von dem ich offiziell beauftragt worden bin, alles zu tun, damit Ihr Entführungsfall zu einem glücklichen Ausgang geführt wird.«
Sie holt aus ihrer mitgebrachten Mappe ein offizielles Schreiben des Ministeriums und zeigt es Alexander.
Etwas verwirrt erwidert Alex: »Schön, aber ich verstehe nicht richtig. Ist dies nicht ein Fall für die griechische Polizei oder für Interpol? Was hat das Außenministerium damit zu tun? Gibt es Lösegeldforderungen?
Starkes wissenschaftliches Interesse
Weiberschlucht - Teil 10
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