Stefanie spielt

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Stefanie spielt

Stefanie spielt

Anita Isiris

Auch Bruce hatte mittlerweile seinen Big Mac vertilgt und schien zu schlafen. Stefanie bückte sich, um ihre Schuhe aufzunesteln, dann zog sie ihre Jeans aus. Im Halbdunkel des altehrwürdigen transamerikanischen Fahrzeugs wirkten ihre nackten Beine obszön. Sie rückte ihr Höschen zurecht. Wie eine Schlange ein Kaninchen packt um es nie mehr loszulassen, griff Bruce nach Stefanies Hand. Blitzschnell machte er das und überraschte die junge Frau derart, dass sie nur verdutzt „hey!“ sagte. Stefanie dachte an ein Spiel, einen Reaktionstest, some Joke, nur nicht an das, was jetzt kam. Sie fühlte sich mit einem Mal sehr träge. Bruce streichelte mit dem Daumen ihren Handrücken. „Keep cool, baby, so cool!“ Minutenlang hielt er ihre Hand fest, drehte den Kopf in ihre Richtung und lächelte sie an. Stahlblaue Augen hatte er, die Augen eines Terence Hill. Stefanie fiel es schwer, sich diesen Augen zu entziehen – räumlich sowieso, aber auch mental.

Was der Mann wohl schon so alles erlebt hatte? Stefanie fröstelte und breitete den Baumwollrock über ihren Beinen aus. „Are you cold?“ fragte er mit rauer Stimme. „Y-yes, a little bit“, antwortete Stefanie und wurde sich in diesem Augenblick bewusst, wie warm seine Hand war. Die Hand schob sich unter den Rock, der ihre Schenkel bedeckte. „How smooth you are, Stevie!“ Wie er ihren Namen aussprach! Vorsichtig, aber doch mit festem Griff tastete er sich höher und liess seine Hand dort ruhen, wo ihre Beine zusammentrafen. Stefanie schluckte leer. Konnte sie sich einfach hingeben? Sie war fremd in diesem Land, aber keineswegs ein Opfer. Zudem hatte sie so viel über Missbrauch gelesen, dass sie Männern gegenüber äusserst skeptisch war. Andererseits… was wartete ihr denn in Detroit ausser Prüderie und Langeweile? Die Gastfamilie würde sie wohl bis in den Schlaf hinein behüten. Dies hier war für die nächsten langen Monate ihre einzige Gelegenheit zu einem kleinen erotischen Abenteuer. Zu weit konnte er ja eh nicht gehen, der Bruce, in Anwesenheit der andern Passagiere.

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Gedichte auf den Leib geschrieben