Steigerung

Völlig losgelöst – Teil 4

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Jo Diarist

Das Floß ist angelandet, der Grill verbreitet guten Duft.
Jürgen und die Frauen sind angekleidet. Sie sind ruhiger geworden. Fast flüsternd verarbeiten sie das Erlebte. Dabei beobachten sie Babsi, die neben Jürgen steht und leise mit ihm spricht:
„Entschuldige den Überfall. Das ist sonst nicht meine Art, aber heute …“
„Warum Entschuldigung?“, unterbricht sie Jürgen. „Hattest du den Eindruck, es hat mir nicht gefallen. Ja, es war ungewohnt in dieser Situation. Ja, ich war überrumpelt, aber es war … geil“, flüstert er das letzte Wort nur für sie hörbar und grient sie an.
„Nicht nur geil, es war unglaublich“, murmelt sie zurück und errötet zum wiederholten Male an diesem Tag.
„Wirst du heute Abend auf dem Fest sein?“, fragt sie lauter.
„Ja, und ich werde mit dir tanzen, wenn du es willst.“
„Und ob ich will“ gesteht sie, drückt seine Hand und geht mit den ersten fertigen Rostbratwürsten zu der Clique.

Der zweite Teil der Floßfahrt verläuft ruhiger. Jürgen ist ein Teil der Truppe geworden. Er gehört dazu. Babsi lässt kaum die Augen von ihm. Norma schießt sich mit Sekt und Wein ab.
Die Freundinnen bringen sie ins Bett, damit sie ihren Rausch ausschlafen kann. Dann gehen sie zum Fest, auf dem nun eine Sechsertruppe ausgelassen durchzecht, während das Paar, das sich gefunden hat, über die Tanzfläche wirbelt.

Das Babsi nach der Floßfahrt allein zur Hochzeitsfeier kommt, steht für Norma nicht zur Debatte. Kurzentschlossen wird Jürgen auch eingeladen.
Eigentlich will er nicht, doch Babsi kann sehr überzeugend sein. Also sitzt er jetzt mit am Tisch, bei Kaffee und Torte, fühlt sich allerdings nicht sehr wohl in seiner Haut. Normas Angetrauten zu gratulieren, war mit das Schwerste, was er jemals tun musste. Die Braut stand nur wenig daneben und schüttelte die Hand eines anderen Gratulanten.
Bemüht sich unverfänglich zu geben, wünschte Jürgen dem Bräutigam nur das Beste für die Ehe, hatte dabei aber Bilder im Kopf, die der nicht unbedingt sehen sollte.

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