Steintreppen zum Eingang

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Steintreppen zum Eingang

Steintreppen zum Eingang

Ferdinand Freiherr von der Ferne

Verschämt greift er mit seinem Arm um ihre Hüfte, was sie gewähren läßt – und schon sind sie allein, für sich, immer weiter weg von den anderen.
Es geht dann bald herauf, die Steintreppe zum Hauseingang, bis hinein in ein Zimmer, das spärlich beleuchtet, von einem schweren herben Geruch erfüllt ist und in dem er nicht viel mehr sieht, als ein großes metallenes Bett. Er, der recht hübsch und dabei kräftig gebaut ist, sieht sich nur kurz um, dann aber in die Augen dieser Frau, die ihn – ihre Hände auf seinen Schultern – auf das Bett drückt. Und er, so dasitzend, sieht weiter, wie sie sich langsam, sehr langsam, vor ihm zu entkleiden beginnt. Während sie ihn weiter anschaut, bedeutet sie ihm durch ein kurzes rasches Emporheben ihres Kinns, es ihr gleich zu tun. Nur zögernd kommt er dieser Aufforderung nach, allzugroß erscheint ihm ihre Dominanz. Doch andererseits ist es gerade das, was ihn so fasziniert an ihr. Es ist so ganz anders, denkt er noch für sich, als er weiter zusieht wie sie sich Stück für Stück von ihrer Kleidung befreit – und er, fast schon gänzlich ausgekleidet, war wohl zu schnell – ihr vorgekommen, übereilt – zu groß ist seine Aufgeregtheit. Er weiß nicht zu sitzen, er weiß nicht zu liegen, er weiß nur zu sehen, angespannt, transpirierend schon – wie er jetzt feststellt, daß sich unter ihrer Lederjacke nichts anderes, als diese schöngeformten kleinen Brüste befanden. Und wie er dann sehen muß, mit welcher Kunst sie sich ihres Rockes entledigt, der wohl die mit schwarzer Spitze besetzten Enden ihrer Strümpfe freilegt, aber sonst kein weiteres Kleidungsstück – da kommt ihm ein tiefes Atmen an. Was kann er noch denken?
Nur sehr langsam wird ihm sonderbar klar, daß sie weder überhaupt mit ihm gesprochen, noch ihre Forderung gestellt, geschweige eingefordert hat. Auf seine Frage hiernach, schließt sie halb ihre Augen und öffnet halb ihren schönen Mund zu einem Lächeln.

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