Pjotr war nun schon einige Monate im Dienste von Madame Alexandrowa. Er kam auf Empfehlung von Fürstin Natalia Federowa und blieb. Er wurde dem Ensemble des Etablissements nahtlos eingegliedert und freundlich aufgenommen. Auch er musste sich der Prozedur der Brandmarkung unterziehen und bekam einen stilisierten Stier auf den linken Oberarm gebrannt. Dieses Brandzeichen war etwas größer als die Lilien der Damen und der Schmied des Hauses hatte es noch zusätzlich unmittelbar danach mit Henna gefärbt, sodass es blutrot von seiner Haut abstach. Mit besonderer Intensität hatte er dem vermeintlichen Konkurrenten das glühende Eisen aufgedrückt und seinen leidenschaftlichen Wehlaut genossen. Er konnte ja nicht wissen, dass Schmerz eines der Lebenselixiere von Pjotr war, er es sogar genoss.
Pjotr wurde oft als der Dritte im Bunde eingesetzt, bediente jedoch auch homosexuell orientierte Männer. Seine hünenhafte Gestalt, sein wildes Aussehen ließen ihn bei einer gewissen Art von Befriedigung suchenden Freiern hoch im Kurs stehen. Der eingebrannte rote Stier am Oberarm verlieh ihm einen besonderen Touch. Einer der reichsten Männer von St.Petersburg mit homosexuellen Neigungen musste einmal sehr diskret vom Schmied zu seiner Kutsche hinausgetragen werden und erschien dann einige Wochen zu keiner Soiree.
Pjotr ertrug Auspeitschungen, die derzeit hoch im Kurs standen, mit einer ungeahnten Intensität und konnte auch seinerseits solche Gelüste in ungeahnter Ausdauer erfüllen.
Er war eine Bereicherung für das Etablissement.
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