Stoaalm

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Michael Müller

Einige ihrer Fragen waren aber so auf ihn bezogen, dass er den Eindruck gewann, mit Menschen aus seinem unmittelbaren Lebensumfeld, und nicht mit solchen, die fast 200km von seinem Wohnort entfernt auf einer Alm lebten, zu sprechen.

Maria schwieg die meiste Zeit.
Auf Fritz Frage, was sie denn so für ihre Zukunft plane und ob sie die Alm einmal übernehmen wolle, antwortete sie nur sehr kurz. Sie plane nicht wirklich für ihre Zukunft. Das Studium zum Agraringenieur habe sie kurz vor Abschluss abgebrochen. Sie kann sich auch nicht vorstellen, dies wieder aufzunehmen oder in der Stadt zu leben und zu arbeiten.
Ob er, Fritz, sich ein anderes, als das Leben das er zur Zeit führe, vorstellen könne, wollte die Mutter wissen.
Fritz erklärte, dass er seine Arbeit und das Leben in der Stadt sehr mag. Einige Tage alleine in den Bergen wandern, drei- bis viermal im Jahr, brauche er aber auch. Diese Naturerfahrungen sind für ihn als Ausgleich sehr wichtig.
Maria sah ihn, während er sprach an und Fritz bemerkte, dass ihre Augen bei jedem seiner Worte trauriger wurden.
Als er geendet hatte, stand Maria auf um, wie sie sagte, sein Zimmer für die Nacht herzurichten und eine Petroleumlampe hineinzustellen. Diese würde für gut 8 Stunden Licht geben und Fritz solle sie nicht vor dem Einschlafen abdrehen. So habe er immer Licht bis zur Morgendämmerung und könne leicht seinen Weg finden, solle er das Haus in der Nacht verlassen müssen.
Sie verließ die Küche und kurz darauf hörte Fritz, wie sie im Gästezimmer ober der Küche hin und her ging.
Der Vater erhob sich vom Tisch, trat an den Küchenschrank und nahm eine Taschenlampe daraus.
"Ich zeig dir wo unser WC ist," sagte er zu Fritz und gemeinsam traten die Männer vor das Haus.
"Dieses Häuschen", damit ließ der Vater den Lichtstrahl der Lampe auf ein kleines, aus Holz gezimmertes Hüttchen fallen.
Fritz nahm die Taschenlampe und machte sich auf den Weg.

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