"Sechs Stunden für den Aufstieg zum Gipfel werden sie wohl rechnen müssen. Vier Stunden werden sie wohl für den Abstieg zum Schutzhaus brauchen. Das Wetter hält und Wasser finden sie genug. Jetzt, im Frühjahr, sind alle Bäche voll mit Schmelzwasser."
Diese Informationen erhielt er am Morgen beim Frühstück vom Hüttenwirt. Seit drei Tagen war er in den Bergen unterwegs, der vor ihm liegende Aufstieg zum Gipfel des Berges war der Abschluss seines Kurzurlaubes. Der Gedanke in wenigen Tagen wieder in der Stadt zu sein und sich um die finanziellen Gewinne anderer Menschen – seiner Kunden – kümmern zu müssen, war für ihn kein erfreulicher. Bisher verlief seine Wanderung ganz nach seinen Wünschen.
Die Sonne war angenehm warm, die Nächte erfrischend kühl und die Natur präsentierte sich frühlingsbunt. Alle Menschen die er traf begegneten ihm freundlich und waren immer an einem kurzen Gespräch mit ihm interessiert.
"Ich werde wohl acht Stunden für den Aufstieg benötigen und nur bis zur Baumgrenze absteigen. Dort suche ich mir dann einen Zeltplatz und setze am folgenden Morgen den Abstieg fort." Er sah auf seine Uhr "Es ist halb acht, wenn ich um acht losgehe kann ich um vier am Nachmittag oben sein. Dann eine Stunde Rast – ist Fünf – und rund zwei Stunden für den Abstieg ist sieben Uhr. Dann habe ich noch eine gute Stunde um mir einen Platz für mein Zelt zu suchen, bevor es dunkel wird."
"Sie können es in vielleicht weniger als zwei Stunden bis zu einem Bach schaffen. Dort finden sie auch etwas flachere Stellen zum Campieren.
Aber jetzt lade ich sie noch auf einen Abschiedsdrunk ein – selbstgebrannter Wacholderschnaps" und der Wirt holte eine Flasche und Gläser von der Schank. Früher, erzählte er weiter, kamen sehr oft Wanderer in die Berge. Seit einigen Jahren seien aber nur mehr jene Hütten stärker besucht, welche mit dem Auto oder der Seilbahn erreichbar sind.
Stoaalm
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