Ein kurzes Lächeln huschte über ihr Gesicht; sie schien erleichtert.
Erst jetzt zog sie ihren Mantel aus, brachte ihn zur Garderobe, wo sie ihn auf einen Kleiderbügel hängte. Lange betrachtete sie sich im Spiegel daneben. Sicher dachte sie dabei an die Worte der alten Dame, dass sie noch jung genug war, um vielen Männern zu gefallen.
Ich hatte meine Zweifel, dass auch ich dazu gehörte. Sie war nicht die Frau, die schon beim ersten Anblick meine spontane Lust auf Sex weckte. Doch ich ertappte mich dabei, nur ihre attraktiven Seiten zu beachten, ihre kurzhaarige Frisur, die ich bei Frauen so liebte, ihre schlanke Taille, ihren Schwanenhals, ihre feinen Hände mit den grazilen Fingern.
Jana Amroth kam direkt auf mich zu, blieb neben mir am Fenster stehen. „Was hat mein Mann vorhin auf dem Flur über mich erzählt?“
Ich überlegte einen Augenblick, was ich sagen sollte. „Er hält Sie für eine frigide Eisscholle!“ Sie atmete tief durch. „War das alles? Dafür steht man nicht so lange auf dem Flur herum.“
„Er hätte mit Ihnen eine Stellung nach der anderen durchprobiert, es auch oral versucht, sogar französisch. Aber Sie wüssten nicht einmal, was eine Frau dabei zu tun hat.“
Jana stieß einen Laut aus, der mich an das Fauchen einer Katze erinnerte. „Mistkerl!“, meinte sie. „Hat er Ihnen auch gesagt, was ich dabei hätte tun sollen?“
Ich schaute sie lange an. „Vermutlich das, was jetzt Viviane tut.“
Sie stieß einen Seufzer aus. „Und was tut diese Viviane?“, wollte sie wissen.
Ich überlegte, was ich darauf antworten sollte, hüllte mich aber in Schweigen und warf immer wieder einen Blick zur Zimmertür, als würde dort gleich Viviane erscheinen und Jana erklären, wie sie ihren Mann erregt.
Ich spürte plötzlich Janas Hände auf meinen Schultern, dann schlang sie sie um meinen Nacken. „Ich will diese Nacht hier verbringen, bei dir und mit dir!“ Sie presste sich eng an mich. „Ich tue alles, was du willst. Aber schick mich bitte nicht fort!“, hauchte sie. Sie schwitzte in meinen Armen vor Aufregung, eine Schweißperle rann sogar von der Stirn über ihre Wange, so viel Überwindung hatten sie diese Sätze gekostet.
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