Es klopfte. Ich brauchte noch nicht einmal zur Tür zu gehen, die Kurt Amroth selbst öffnete, gefolgt von Viviane, die schemenhaft hinter ihm eintrat. Er blieb abrupt vor seiner Frau stehen, musterte sie, ihr Gesicht, ihren Hals, ihre nackten Brüste mit den weit abstehenden Brustwarzen, das Handtuch, das seinen Blick auf ihren Schoß versperrte.
Viviane betrachtete sie mit versteinerter Miene, fragte dann aber, was geschehen war. Ich erzählte, dass wir beim Einschalten des Whirlpools ungewollt einen Kurzschluss ausgelöst hätten. „Wir haben nichts getan, was man nicht hätten tun dürfen“, entschuldigte ich mich.
Kurt Amroth riss sich vom Anblick seiner Frau los und verschwand auf den Flur. Ich hörte das klackende Öffnen einer Metalltür. „Sind jetzt wenigstens die Deckenlichter wieder an?“, rief er.
Über mir an der Decke flackerten gleich mehrere Lampen auf, eine Art Notbeleuchtung, wenig später zwei weitere, die das große Bett vor uns in gleißendes Licht tauchten. „Um den Rest sollen sich die Techniker morgen kümmern“, erklärte Kurt Amroth, als er den Raum betrat, wieder auf die Brüste seiner Frau starrte und dann mich musterte.
„Was ist denn jetzt schon wieder los?“ Die alte Frau musste mit ihrem Gehstock drei Mal gegen ein Stuhlbein schlagen, um sich Gehör zu verschaffen. „Was soll dieser Lärm?“ Neben ihr erkannte ich den Hotelmanager, der seinen Blick nicht von Jana lassen konnte, sie mit weit aufgerissenen Augen anstarrte, als wären Janas Brüste direkt vom Himmel in seine Hände gefallen.
„Es hat einen Kurzschluss gegeben, Madame, als Wulff den Whirlpool einschalten wollte“, erklärte Viviane.
„So etwas darf uns auf keinen Fall bei der Eröffnung passieren“, rief die alte Frau mit mahnendem Unterton. „Ich wage gar nicht daran zu denken, wenn das bei unserer Eröffnungsparty passiert wäre. Welch eine Blamage vor all den Gästen.“ Sie machte ein paar Schritte auf mich zu.
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