Nach etwa vier Monaten bat sie ihr Chef zu einem vertraulichen Gespräch. Er eröffnete ihr, dass sie hervorragende Arbeit leistete und beendete ihre Probezeit vorzeitig. „Ich weiß, dass Sie alleinerziehende Mutter sind. Und mit ihrem Gehalt als Halbtagsbeschäftigte sind keine großen Sprünge möglich.“ Ihr Chef, ein sehr sympathischer Mann von 46 Jahren, unterbreitete ihr ein Angebot. „Melissa, ich mag sie. Sehr sogar;“ fing er zögerlich an. „Und ich glaube, sie mögen mich auch!“ Ihre Blicke trafen sich. Er fuhr fort: „Ich würde Ihnen aus meiner Tasche ihr Netto verdoppeln! Laufen Sie nicht gleich weg und vor allem: lehnen sie nicht gleich ab! Denken Sie über mein Angebot nach. Lassen Sie sich Zeit dabei.“
Er rang nach Worten, um seine Angestellte nicht gleich zu verschrecken. „Sie selbst sagten mir, dass Sie mit ihrem Sohn allein leben. Kein Freund, kein Lebensgefährte. Könnten Sie sich vorstellen, ein-, zweimal in der Woche mit einem Mann …“ Manfred Lederer, Melissas Chef beendete den Satz nicht. Er setzte neu an: „Sie sind sehr hübsch und Sie gefallen mir!“
Bei Melissa war jetzt der Groschen gefallen. Ihr Chef machte ihr gerade ein unmoralisches Angebot! Sie glaubte, ein wenig rot zu werden, blieb aber ruhig auf ihrem Stuhl sitzen. <Das höre ich mir an, wie er sich das vorstellt> schwirrte durch ihren Kopf. Zugleich entstanden Bilder in ihrem inneren Auge, sie und ihr Chef, nackt, knutschend und miteinander fickend. <Vielleicht gar nicht übel?> überlegte sie weiter. <Er ist verheiratet>. Bei diesem Gedanken huschte ein kurzes Lächeln über ihr Gesicht.
Manfred Lederer nahm das Kopfnicken seiner Assistentin ermunternd auf und sprach weiter: „Könnten Sie sich vorstellen, mit mir eine Affäre anzufangen?“ Nur kurz legte Melissa ihren Kopf ein wenig schräg und zuckte fast unmerklich mit einer Schulter. „Statt im Büro würden wir uns anderswo treffen.
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