Manchmal ging er mit ihr Einkaufen: ein Kleid, Schuhe, eine Handtasche, Lingerie. Auch zu den Sextreffen hatte er immer ein Präsent dabei. Zumeist Blumen, aber auch mal einen Slip, einen BH oder Sexspielzeug.
Anfänglich, vor allem bei ihrer allerersten Verabredung, hatte Melissa die Befürchtung, sie könnte ihm nicht gefallen, sobald sie nackt war. Warum? Melissa ist ein wenig pummelig. Nein, nicht mollig oder gar dick. Sechsundsiebzig Kilo bei einsneunundsechzig. Einfach da und dort ein paar Kilo zu viel. Ihre Brüste dagegen findet sie mit Körbchengröße B etwas zu klein geraten. Aber ihr Chef hat ihr vom allerersten Moment gezeigt, dass er ihre Figur toll findet. Und dass er sie als Person toll findet.
<Spannend war es>. Zum allerersten Mal hatte sie eine Verabredung gezielt für Sex. Auch jetzt musste sie wieder lächeln als sie daran zurückdachte. Das Appartement hatte man ihr gleich am Anfang ihres neuen Jobs gezeigt. Es diente einzig (ihres Wissens nach bis zu diesem Zeitpunkt) dem Zweck, wichtige Geschäftspartner der Firma, auch kurzfristig, zu beherbergen. Komfort war großgeschrieben. Whirlpoolbadewanne, eine große Regendusche, riesiger Fernseher, DVD-Spieler, ein mit Getränken gefüllter Kühlschrank incl. Eisfach, elektrisch zufahrbare Außenverblendungen vor den bodentiefen Fenstern. KingSizeBett, Klimaanlage und vieles mehr an Ausstattung.
Melissa hatte sich an diesem Montagmorgen lange überlegt, was sie zu diesem ersten Date anziehen sollte. Letztendlich entschied sie sich für ein Businessoutfit. Bluse, Rock, Pumps. Darunter ein Ensemble aus BH und Slip in Brombeere. Halterlose Strümpfe ja oder nein? Ein wenig verführerisch wollte sie schon wirken – also ja.
<Ja, so hat es angefangen mit meinem Chef> beendete Melissa ihre geistige Rückblende auf diesen Liebhaber. Dieses Verhältnis ist immer noch aktuell und die Treffen haben nichts an Faszination, Aufregung und großer Befriedigung verloren.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.