Stummfilmzeit

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Andreas

Deshalb wühlte sie Rebeccas Bestrafung auch so auf. Martha war erleichtert, als die Szene endlich zu Ende war. Jetzt sah man eine Schrifttafel auf der Leinwand, die diese Szene etwas ironisch kommentierte: <Rebecca lernt, geografisch gesehen ist die Temperatur in der mittleren Zone – glühend heiß!> Die Erläuterung war von einem Thermometer und einer strahlenden Sonne eingerahmt. Martha rutschte noch tiefer in ihren Sitz. Was würde William nur von ihr denken? Der erfreute sich an der nächsten Szene, die in Rebeccas Zimmer spielte. Das Mädchen wollte sich hinsetzen, sprang aber gleich wieder auf. Ihr Gesicht spiegelte ihre Nöte wieder, die Martha so gut verstehen konnte. Martha errötete noch viel mehr, als Rebecca sich nun zwei dicke Kissen zurechtlegte. Das lockenmähnige Mädchen näherte sich ganz vorsichtig, bis es dann doch den Mut fand, sich auf den furchtbar schmerzenden Popo zu setzen. Martha schwitzte stark.

Rebecca schien einen erleichterten Seufzer auszustoßen, den Willi sehr süß fand. Kannte seine Martha auch solche hinteren Kalamitäten? William bemerkte, dass sich seine Hose ausbeulte. Seine Augen wanderten zu seinem Mädchen, die ihren Popo hin und her bewegte. Wilhelm wusste nun, dass es der Wahrheit entsprach: Martha unterstand einem strengen Regiment. Der Film nahm sein versöhnliches Ende, das seine Martha zum Weinen brachte. Rebecca bekam ihren Liebsten, der um ihre Hand anhielt. Martha wischte sich einige Tränen ab, so sehr rührte sie diese Szene. Willi nahm sie in seinen Arm, solange es noch dunkel im Saal war. Nachdem das Licht wieder an war, beschloss er, dieser Sache auf den Grund zu gehen. Draußen vor dem Kino wollte er Martha endlich fragen, was ihn schon so lange beschäftigte. Der junge Mann musste bald in diese Kaserne. Willi wusste nicht, was dort auf ihn zukam und noch viel weniger, was ihn in Europa erwartete.

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