Er war wie die meisten der Einberufenen patriotisch gestimmt, aber er spürte auch diese nagende Angst. William wollte lieber an etwas Netteres denken! Er begann sein Mädchen zu necken, indem er sie zu löchern begann: „Sag, Martha! Wieso warst du so unruhig bei dieser einen Filmszene?“ Martha antwortete schnippisch: „Was meinst du denn? Ich kann mir gar nicht denken, auf was du da anspielst!“ William grinste frech, woraufhin Martha seinem Blick auswich. Sie sah verlegen auf den Gehweg, als ihr Freund deutlicher wurde. „Du weißt doch, von welcher Szene ich rede! Die, in der das Mädchen mit den Locken übers Knie gelegt wird. Da hast du ganz genau aufgepasst, Martha! Kann es möglich sein, dass du weißt, wie sich so etwas anfühlt? Komm schon, du kannst es mir doch ruhig anvertrauen!“
Martha schämte sich so. Ja, es stimmte! Ihre Mutter war noch sehr altmodisch in manchen Dingen, gerade in Bezug auf die Erziehung ihrer Töchter. Martha war die Älteste, aber Mama nahm darauf keinerlei Rücksichten. Wenn sie sich über Martha ärgerte, verschaffte sie sich auf jene Weise Luft!
„Ach, Willi – wieso bohrst du denn so? Kannst du denn nicht verstehen, dass es mir peinlich ist?“
Wilhelm bekam ein schlechtes Gewissen. Seine Neugier siegte jedoch über jede noble Zurückhaltung.
„Das braucht es doch nicht, Martha! Ich kann mir sowieso denken, dass deine Mama ab und zu durchgreifen muss. Du hast ja einen soliden Dickkopf, da kann so etwas ja kaum ausbleiben!“
Obwohl Martha sich schämte, kribbelte es auch, als er sie so unverschämt ausfragte. Martha wollte aber nicht die ganze Wahrheit zugeben, sondern nur einen kleinen Teil davon. William brauchte ja nicht zu wissen, dass sie noch vor vier Wochen über Mamas Knien gejammert hatte. Sie war 18 und es schien Martha unangemessen, dass ihre Mutter sie immer noch wie einen unartigen Backfisch behandelte. Das hübsche, dunkelhaarige Mädchen besann sich auf eine kleine Notlüge.
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