Stummfilmzeit

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Stummfilmzeit

Andreas

Martha war schwer beeindruckt. William hatte sie zu einem Besuch im Lichtspieltheater eingeladen. Im Jahre 1917 war dies etwas gänzlich Neues, das für ein 18jähriges Mädchen ein großes Ereignis bedeutete. Vor allem in diesen schwierigen Zeiten. In Europa tobte schon seit drei Jahren der große Krieg, forderte täglich zahllose Menschenleben. Im April dieses Jahres trat Amerika in diesen wahnsinnigen Weltkrieg ein, wodurch tausende, junge Männer ihren Einberufungsbefehl erhielten. William war auch unter ihnen. Er sollte nach Europa, um auf den Schlachtfeldern der Westfront gegen die Deutschen zu kämpfen. Martha hatte große Angst um ihren Liebsten. Sie dachte an dieses berührende Gedicht, das sie in der Zeitung gelesen hatte – Auf Flanderns Feldern. Die junge Frau bangte um ihren Liebsten, der doch um ihre Hand anhalten wollte. Gleich nach diesem Fronteinsatz, den er hoffentlich unbeschadet überstand. William musste in einer Woche in die Kaserne einrücken, wo er eine kurze Ausbildung zum Soldaten durchlaufen sollte. Die jungen Liebenden verdrängten die Gedanken daran, soweit es ihnen möglich war. Das drohende Unheil lag wie ein Schatten über ihrer jungen Liebe. William verehrte dieses zarte Geschöpf, seit er sie als 18Jährige kennenlernte. In diesen Septembertagen überraschte Willi seine Martha. Er hatte ein ganz besonderes Geschenk für sein süßes Mädchen. Martha wurde immer neugieriger, was es wohl sei, da Willi sehr geheimnisvoll tat.

Der um drei Jahre ältere Willi besaß zwei Karten, die er vorab erstanden hatte. Es wurde der neueste Film mit Mary Pickford in der Hauptrolle gegeben, diesem sehr bekannten Star der Stummfilmzeit. Rebecca of Funnybrook Farm lautete der Titel. Es handelte sich um die erste Verfilmung eines in den USA sowohl sehr bekannten als auch beliebten Jugendbuchs. Martha schwärmte für das Mädchen mit den Locken, wie Mrs. Pickford genannt wurde.

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