Der Truck war inzwischen beladen und abfahrbereit. Ich schlug auf die Motorhaube. „Los, Vollgas!“ Dann sprang ich in den Dogde und folgte dem Dreiachser der nach dem Abbiegen vom Highway auf die ‚Dirt Road‘ nach Cerespoly so viel Fahrt aufnahm wie es dem behäbigen Fahrzeug möglich war. Obwohl von einem Kugelhagel aus vielen automatischen Gewehren eingedeckt, hielt der Fahrer kaltblütig auf das Tor zu. Als er es durchbrach, wurde er kaum aufgehalten. Mit lautem Bersten zersplitterten die Reste des schweren Tores. Etwa 10 Meter im Inneren schlug der Fahrer nach links ein und bot den beiden Türmen eine seiner verstärkten Seitenwände. Die Turmbesatzungen hatten keine Chance, denn die Türme waren zum Lagerinneren nicht befestigt. Die Wachen waren dem Kugelhagel schutzlos ausgeliefert. Wie ich später feststellen musste, erwischte es dabei leider auch zwei 14 oder 15jährigen Jungen.
In diesem Moment galt aber meine Priorität Jill. Wir umfuhren den quergestellten Laster und rasten zum Haupthaus der ehemaligen Farm. Als wir aus unserem Pickup hinaussprangen, sah ich Henry mit seinen Männern im zweiten Fahrzeug das Haus umrunden. Die massive vordere Haustür war verschlossen und wir benötigten viel zu viel Zeit um einzudringen. Währenddessen entwickelte sich auf der Rückseite des Hauses ein Schusswechsel. Als wir endlich ins Haus stürmten brach für mich – mal wieder – eine Welt zusammen. In der großen Vorhalle zu Sues Büro lag Jill mit durchschnittener Kehle, das Blut sprudelte noch aus ihrer Halsschlagader. Ich wusste, dass jede Hilfe hier zu spät kam, dennoch musste ich mit aller Kraft den Impuls bekämpfen mich hinzuknien und Jill in meinen Armen zu wiegen. Das musste warten, mein Hass auf Sue verschaffte mir die Kraft den Schmerz zurückzudrängen und weiterzulaufen.
Sue
Die Tür zum Garten war offen. Seitlich stand der zweite Pickup, aus zwei der offenen Türen hingen die zusammengekrümmten Leichen des Fahrers und des hinter ihm sitzenden Mannes.
Sturm und Krise
Nach dem großen Sterben – Teil 24
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