15:00 Uhr hören, der sich im Steininger Wald, ungefähr 150m von einer Holzsammelstelle entfernt zutrug,."
>Helga auch im Spital! Hat dieser Unhold auch sie verletzt? War sie am Ende gar nicht mit diesem Menschen verabredet? Unschuldiges Opfer, so wie ich?< dachte Ulrich.
"Ich nehme ihr Schweigen als Aussageverweigerung zur Kenntnis," sprach der Kriminalinspektor nach einer langen Pause wieder. "Es wir ihnen aber nichts nützen. Ich habe die Aussage eines Herrn Othmar Böck, Landwirt, und der Frau Helga Schneider. Beide Aussagen belasten sie schwer. Zudem werden auch in einigen weiteren Fällen Ermittlungen gegen sie geführt. Sollten sie zu einem späteren Zeitpunkt eine Aussage, ein Geständnis ablegen wollen, informieren sie die Krankenschwester. Sie wird ihren Wunsch an meine Dienststelle weiterleiten."
Ohne Gruß ging der Mann.
>Sie war also doch verabredet! Gemeinsam haben die beiden auch noch darüber gelogen, was im Wald geschehen ist! Und ich wollte diese Nutte heiraten! Oh Mutter, warum hast du mich nicht beschützt?!<
Ulrich beschloss auch weiterhin zu Schweigen.
Erst dem Richter, im vollen Gerichtssaal, wird er seine ganze Geschichte erzählen! Vom Anfang an! Ab dem Zeitpunkt mit seiner Geschichte beginnen, der ihm zum ersten Mal mit der Sünde konfrontierte. Seinen Kampf um seine Reinheit, seine Kampf um eine Frau wieder auf den rechten Weg zu bringen, würde er dem Richter und allen Menschen im Gerichtssaal schildern. Jedes Detail! Er war sich darüber völlig im Klaren, nicht das geringste Detail dürfe er verschweigen. Genauso exakt wird er alles schildern, wie damals bei seiner Beichte!
Und wenn er mit seinen Ausführungen zu Ende gekommen war, war es sehr gut vorstellbar, dass der Richter sich Tränen aus den Augen wischen würde.
"Wo befindet sich dieser Landwirt Othmar Böck? Dieser Bauer! Bringen sie mir diesen Mann!" wird der Richter verlangen und Polizisten werden diesen Landwirt, diesen Bauern, in den Saal zerren, vor die Bank des Richters. Und dann wird der Richter lange in die Augen dieses Bauern Othmar Böck sehen und ihn leise Fragen: "Ist ihnen die Schwere ihres Verbrechens überhaupt bewusst? Wissen sie überhaupt was sie angerichtet haben? Sie haben verhindert, dass diese beiden Menschen," dabei würde der Richter auf Ulrich und Helga zeigen, "ein Ehepaar wurden!" Ja, dies alles würde geschehen, wenn er seine Geschichte zu Ende erzählt haben würde.
Nun musste er aber seine Geschichte in eine dem Gericht, seinem Richter, präsentierbare Form bringen. Die passenden Worte finden. Alles ganz genau, bis ins kleinste Detail schildern. So genau, wie er es damals, vor mehr als dreißig Jahren dem Priester im Beichtstuhl schilderte. Ja, damit wolle er seine Geschichte beginnen. Damit, wie vor mehr als dreißig Jahren zum ersten Male die Sünde aus ihm floss!
Sünde - Der Versuch einer Befreiung - Teil 1
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