Sündiges Geheimnis - Teil 4

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Sündiges Geheimnis - Teil 4

Sündiges Geheimnis - Teil 4

Grauhaariger

Eben hatte Matthias eine SMS geschrieben, ob sie heute Mittag Zeit und Lust hätte. Es war Samstag und ihr Mann würde erst am Dienstag im Laufe des Tages wieder zu Hause sein. Sie verständigten sich auf 13:00 Uhr.

Sie ließ die Wanne ein, um ein Bad zu nehmen. Dann hatte sie eine Idee. Angelika kramte in einem Schub der Kommode, bis sie DAS Kleid in der Hand hielt. Ein Hauch von Nichts. Vor gut fünf Jahren hatte sie es in der Stadt gekauft, in einem Dessouladen. Sie wollte damit ihren Mann verführen, fand es dann aber doch zu albern und so verschwand es in dieser Schublade.

Angelika war sich unschlüssig. Sollte sie damit ihren Liebhaber empfangen. Es passte noch. Sie kokettierte vor dem Spiegel. <Nein, man kann alles sehen!> Sie fand sich zu alt und zu hässlich für dieses aufreizende Kleid.

Angelika haderte mit sich. Dann entschied sie: Ich ziehe es an! Sie schrieb Matthias eine Nachricht:

‚Der Schlüssel liegt auf dem Fensterbrett links neben der Haustüre. Ich warte sehnsüchtig!‘

In der Wohnung hinterließ sie zwei Pics mit dem Hinweis: Warte sehnsüchtig im Schlafzimmer!

Kurz nach 13:00 Uhr schloss die Haustüre. Angelika hatte das Bettzeug, mit Ausnahme eines Kissens, weggeräumt und wartete gespannt auf ihren Lover.

Die Türe zu ihrem Schlafgemach wurde leise geöffnet. Angelika hielt ihre Augen fest geschlossen.

fragte sich Angelika als Matthias Sekunden später noch immer nicht neben ihr lag. Sie blinzelte. Dann schlug ihr Herz bis zum Hals. Im Raum stand ihr Mann und war gerade damit beschäftigt, sich die Jacke auszuziehen. fragte sich Angelika in Anbetracht dessen, dass Ihr Liebhaber jeden Moment hier auftauchen würde. <Offensive, alles beichten?>

Ihr Mann nahm ihr erstmal die Entscheidung ab in dem er sich liebevoll zu ihr legte. „Es tut mir leid mein Herz, dass ich Dich so lange vernachlässigt habe!“

Angelika dachte, sie höre nicht recht. Sie lag mitten am Tag aufreizend im Bett, was noch niemals vorgekommen ist, und er blieb ganz ruhig und entschuldigte sich bei ihr. Sie hätte Fragen erwartet, Vorwürfe, vielleicht auch gleich den Verdacht des Fremdgehens! War das wirklich ihr Mann? Aber das stand außer Zweifel.

Er küsste sie zärtlich. Erst an der Schulter, dann auf die Wange. Angelika entschloss sich für die Offensive. Bevor sie jedoch auch nur einen Ton sagen konnte, wurde sie von ihrem Mann auf den Mund geküsst. Seine Zunge tastete sich an ihre Lippen. Angelika konnte gar nicht anders als diesen Kuss zu erwidern.

„Ich weiß, Du wartest auf Ihn,“ versuchte Wolfgang zu erklären, „aber er wird nicht kommen. Er hat mir die Augen geöffnet und ist jetzt selbst bei seinem Bischof.“ Angelikas Herz klopfte bis zum Hals. <Nein, das durfte er nicht tun!> Ihr Kopf, ihre Gefühle, ihr ganzer Körper fuhr Achterbahn.

„Ich würde mir wünschen, Du würdest irgendwann so sexy auf mich warten!“ Nur wie durch einen Schleier vernahm Angelika die Worte ihres Mannes. Ihre Tränen liefen. Wolfgang nahm sie in den Arm. Er wusste, jedes Wort wäre jetzt zu viel.

Als Angelika sich ein wenig gefangen hatte, zog sie sich einen Morgenmantel über. Die Eheleute fingen an, miteinander zu reden. Den ganzen Nachmittag. Sie ließ Kaffee für Beide aus dem Automaten, holte Kekse aus dem Schrank, ohne dass ihre Unterhaltung abriss.

Sie ließ sich sogar auf seine Zärtlichkeiten ein. Ja, es schmeichelte ihr, dass er ihr Komplimente machte. Verführerisch drehte sie sich um die halbe Achse, legte dabei den Morgenmantel ab und zeigte sich in dem sündigen Negligé.

„Du bist so schön und ich habe es nicht mehr gesehen!“ Wolfgang war aufgestanden und schmiegte sich in ihren Rücken seiner Frau. Wie lange hatte er sie nicht mehr so zärtlich berührt wie jetzt, als seine Hände an ihren Oberarmen entlangglitten?

Es musste wie ein Schlag ins Gesicht für ihn gewesen sein, von ihrem Liebhaber zu erfahren, dass seine Frau ihn betrog. Welche Worte hatte Matthias wohl gewählt, dass Wolfgang so einsichtig ihr gegenüber war? Dass er sie scheinbar nicht verlieren wollte?

Sie konnte sich vorstellen, dass ihr Mann jetzt nicht so recht weiterwusste. Sollte er ihr deutlich sagen, dass er mit ihr ins Bett wollte? Oder sollte er ihr nur das Gefühl geben für sie da zu sein? Mit der Unsicherheit, dass sie von ihm mehr erwarten würde? Mehr in Form von Sex? Oder nur zärtliche Berührungen, Küsse? Angelika reichte ihm die Hand indem sie meinte: „Wenn Du Lust auf mich hast, sag es! Zu einem Fick,“ ab heute würde sie kein Blatt mehr vor den Mund nehmen und die Dinge beim Namen nennen, „würde ich nicht nein sagen!“

Wolfgang war erleichtert und zugleich schockiert. freute er sich, aber dass von ihr, seiner vermeintlich eher konservativen Frau, der Ausdruck ‚Fick‘ kam, verwirrte ihn.

Seine Hände umspielten gerade ihre Hüften. Er hauchte ein Küsschen in ihren Nacken und flüsterte: „Ich hab große Lust auf Dich!“

Angelika lächelte. „Dann gehst Du jetzt duschen und ich warte sehnsüchtig im Bett auf Dich!“

An diesem Abend und in dieser Nacht würde sie ihm zeigen, was er von ihr bekommen könnte. Was er IMMER von ihr bekommen könnte! Er müsste sie im Alltag nur respektvoll behandeln und viel mehr als in den letzten Jahren auf ihre Bedürfnisse eingehen.

Irgendwie erleichtert, dass das Versteckspiel ein Ende hatte, lag sie auf ihrem Ehebett. Andererseits aber war sie zutiefst betrübt, Matthias vermutlich niemals wieder so nahe zu sein, ihn nie wieder in sich zu spüren. Er hatte für sie beide entschieden.

So schnell duschte Wolfgang sonst nie! Das um seine Hüfte gewickelte Handtuch blieb vor dem Bett liegen. „Ich liebe Dich!“ flüsterte er seiner Frau zu, als er sie sanft in den Arm nahm. In diesem transparenten Kleid sah Angelika, seine Angelika, zum Anbeißen aus. Ihre Brüste, göttlich, und doch durch das feingewebte Netz nicht direkt für ihn zu erreichen.

„Hat er…, nein entschuldige…“ Wolfgang wollte diese schöne Stimmung durch eine blöde Frage nicht zerstören. Seine Frau aber ermunterte ihn: „Nein, frag ruhig. Ich werde Dir nicht böse sein. Du sollst alles erfahren, was Du wissen willst. Ehrlichkeit schafft hoffentlich wieder Vertrauen!“

„Hat er Dich auch so gesehen, in diesem Kleid?“ Eigentlich wollte Wolfgang eine ganz andere Frage stellen, aber das zu erfahren war jetzt nicht wichtig.

Ehrlich antwortete Angelika: „Nein, dieses Kleid kennt er nicht. Ich hatte es vor Jahren gekauft um Dich zu verführen. Hab mich dann aber nicht getraut…“

„Schade…“ meinte ihr Mann, „dafür ist es jetzt umso schöner…“

Sie schmusten und küssten sich, bis sie ihn aufforderte, es ihr doch endlich zu besorgen. Schon lange nicht mehr war er so fürsorglich mit ihr umgegangen. Auf ein orales Vorspiel hatte Angelika gerne verzichtet, wollte sie doch nicht mehr länger auf die Füllung ihrer, wie hatte sich Matthias mehrmals ausgedrückt, ‚Höllengrube‘ warten. Ihr Mann schien sich an früher zu erinnern. Er poppte nicht wild darauf los, sondern ließ sich Zeit. Bald schon drehte sie den Spieß um und saß obenauf. Sie hatte sich geschworen, ihm ab heute alles zu geben, aber auch alles zu fordern. Und diese Stellung, Sie obenauf, ihr Po seinem Gesicht zugewandt, hatte ihr Mann früher geliebt. Und auch jetzt gab er ihr deutlich zu verstehen, und seine Reaktionen waren für sie mehr als tausend Worte, dass ihr so toll dargebotener Hintern ihn wahnsinnig anmachte.

Es war Angelika durchaus bewusst, und sie wäre enttäuscht gewesen, wenn es anders wäre, dass er schon bald in ihr abspritzte. Sie hatte zwar nur einen, Angie nannte es ‚kleinen‘ Orgasmus, durchlebt, aber es war okay für sie. erklärte sie es sich selbst.

„Gehen wir zum Essen oder soll ich uns was holen?“ Sie hatten noch eine ganze Weile nebeneinandergelegen. Inzwischen war es Abend geworden. Sein Schwanz stand schon wieder wie eine Eins. Natürlich verriet sie ihrem Mann diesen kurzen Gedanken nicht!

„Ich hab da eine Idee,“ meinte Angelika geheimnisvoll. „Ich mach mich hübsch, schöner BH, aufreizendes Kleid, hohe Schuhe und vielleicht auch ohne Slip. Dann fahren wir ins Understatement Royal Hotel. Zum Essen und anschließend,“ sie zögerte ein wenig und verzog lustvoll ihr Gesicht, „mieten wir uns ein Zimmer! Morgen ist doch Sonntag…“

Vor Jahren hatten sie dort einen Hochzeitstag gefeiert, und die Nacht war für Beide phantastisch gewesen…

„Und,“ Angelika schmiegte sich ganz nah an ihren Mann, „dann will ich von Dir mit der Zunge verwöhnt werden! Und wehe, Du lässt meinen Po aus…!“ Noch bevor ihr Mann etwas darauf antworten konnte, fügte sie hinzu: „Ja, warum nicht!“

Es waren vier lange Wochen vergangen. Für das Ehepaar Wochen des sich neu Findens. Angelika und ihr Mann planten einen längeren Urlaub. Liebesurlaub. Zuvor jedoch war es ihr ein großes Anliegen, dass Matthias eine Nachricht von ihr bekommt. Angelika musste ihm unbedingt mitteilen, wie gut es ihr jetzt ging. Dank seiner Hilfe. Sie hatte den Brief selbst ihrem Mann vorgelesen und er zeigte Verständnis für ihre Beweggründe.

Da ‚ihr‘ Kaplan sich seitdem nicht bei ihr gemeldet hatte und er auch nicht mehr in der hiesigen Kirchengemeinde tätig war, suchte sie kurzerhand den Bischof auf. Der würde hoffentlich wissen, wo Matthias steckte und ihm zumindest ihre Nachricht zukommen lassen.

Dass sie jedoch zu ‚ihrer Exzellenz‘ vorgelassen wurde, war reiner Zufall. Der Bischof kam gerade vorbei, als sie lautstark mit einem Herrn in Schwarz diskutierte, um die Adresse ‚ihres‘ Kaplans zu erfahren.

„Soll ich ihn weiterleiten?“ brummte der Bischof. “Und Sie wollen ihn damit nicht in Versuchung führen…?“

Sie reichte dem Kirchenmann den Brief, damit er sich davon überzeugen konnte, dass sie zu ihrem Mann zurückgefunden hatte. Der Bischof überflog ihre Zeilen, worin sie sich bei Matthias für die schönen Stunden bedankte und ihm ihre Bewunderung für den Mut, ihren Mann anzusprechen, zuteil haben ließ. Sie schwärmte darin, dass ihr Mann sie seither auf Händen trägt und wünschte ihm für seine Zukunft alles Glück dieser Welt.
Der Bischof schaute erst ein wenig grimmig, lächelte dann und meinte wohlwollend: „Geben sie ihm den Brief selbst. Er wird in der kommenden Woche, nach seinem Seminar, wieder Kaplan in ihrer Gemeinde sein.

„Ja, äh, danke. Auf Wiedersehen.“ Angelika hat wohl sehr bedröppelt geschaut, als sie, mit dem Brief in der Hand, den Amtssitz des Bischofs verließ.

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