Ich würde nicht von Suleikas Seite weichen.
Dann war Suleika hinüber. Sie hätte ein wunderbares Gemälde abgegeben mit ihrem offenen Haar, den angewinkelten halbnackten Armen und dem ebenfalls angewinkelten linken Bein. Das Neckische an ihrer Liegeposition war das hochgerutschte Kleid. Suleikas Höschen war zu sehen. Ich rückte ihr Kleid zurecht, und wurde prompt von Pjotr, dem Gastgeber, unterbrochen. „Lass mal, Anita, wir machen das schon“, sagte er in einem Ton, der keine Widerrede duldete. So überliess ich ihm meine Freundin. Im Nu standen zwei Männer am Bett, die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Sie sprachen leise, wohl um Suleika nicht zu wecken, aber diese war so hinüber, dass sie auch weitergepennt hätte, wenn die Männer ihr mit 90 Dezibel ins Ohr geschrien hätten.
Flüsternde Männer. Ich bemühte mich, etwas mitzubekommen, der Flüsterton war ausgesprochen sachlich. „Die ist total hinüber“, sagte Pjotr, nahm Suleikas Hand, hob sie hoch und liess sie fallen. Suleika wirkte derart entspannt, dass ich eine Zeitlang fürchtete, ihr Puls hätte ausgesetzt. Dann machte Wladok sich an Suleikas Kleid zu schaffen. Langsam, ganz langsam öffnete er die Knopfreihe über ihrer Brust. „Jetzt Du“, sagte er, an seinen Bruder Olgorok gewandt.
Olgorok wirkte um einiges grobschlächtiger als sein filigraner Bruder und zerrte mehr an Suleikas BH, als er zupfte. „Nicht so doll“, liess Pjotr sich vernehmen. „Die erwacht sonst viel zu früh“. Dass die Männer Suleikas Name nicht aussprachen, sondern nur das Pronomen „die“ nutzten, zeigte mir, dass sie eine innere Distanz aufbauten, die Typen. Sie ahnten trotz ihrer dumpfen Männerhirne, dass das, was sie hier taten, nicht ganz richtig war. Aber dennoch… Es war Suleikas Vorschlag gewesen, dass wir sie einschläferten, bevor die Männer an und mit ihr spielten. Frauen waren, einmal abgesehen von mir, nicht zugegen.
Suleika schläft
29 6-11 Minuten 0 Kommentare
Suleika schläft
Zugriffe gesamt: 7169
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.