Sven, Ela und andere Irrwege

Josie

39 30-46 Minuten 0 Kommentare
Sven, Ela und andere Irrwege

Sven, Ela und andere Irrwege

Gero Hard

Und dass Josie und Falk so lieb miteinander sind.“

Im Gegensatz zu gestern auf dem Boot war ihre Laune viel besser. Manchmal hilft es eben doch, eine Nacht über ein Problem zu schlafen. Jedenfalls hatte sie sich hinter uns gestellt und ihre Hände auf unsere Schultern gelegt. Die Krönung war ja noch, dass sie uns, also Chris und mir, einen Kuss auf die Wange gab.
Später, es war so gegen 10 Uhr morgens, verabschiedete ich mich dann aber doch aus der Runde. Mich trieb es nach Hause, in meine eigenen vier Wände. Geduscht hatte ich ja schon, aber mir war nach frischen Klamotten und etwas Schminke. Wenngleich ich keine große Freundin von übertriebener Makulatur war, etwas dezentes musste dann doch sein. Vor allem spürte ich, wie sich meine Haut spannte und förmlich nach pflegender Lotion schrie.
Danach gönnte ich mir ein paar entspannte Augenblicke auf der Couch, spielte ein wenig auf meinem Handy rum, checkte meine Emails und hörte meinen Anrufbeantworter ab.
Neben ein paar Anrufern, die nach meinem Ansagetext gleich wieder aufgelegt hatten, beschwerte sich Ela, meine beste Freundin, dass ich ja wohl überhaupt nicht mehr zu erreichen wäre. Es sei doch mal wieder an der Zeit, abends die Piste unsicher zu machen und die Clubs nach Frischfleisch zu durchforsten. Sie wäre chronisch untervögelt, was mir nach der Aktion mit dem Dreier ja wohl auch so gehen müsste. Schließlich wäre das lange genug her und ich müsse es doch mal wieder bitter nötig haben. Ach ja, Sven und Herpes hätten auch nach mir gefragt, fiel ihr dann noch ein, bevor sie mit der Bitte um Rückruf und einem geschmatzten Küsschen auflegte.
Die Gute …, sie hatte wirklich recht. In meiner depressiven Phase hatte ich niemanden mehr angerufen. Danach war dann so viel Stress, dass ich alles verdrängte, was nicht so wichtig war. Woher sollte sie also wissen, dass ich mich arbeitstechnisch deutlich verbessert hatte, in einer Luxuswohnung hausierte und mir ganz nebenbei einen Millionär geangelt hatte.

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