Svenjas Schweigen

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Svenjas Schweigen

Svenjas Schweigen

Sven Solge

Völlig ausgepumpt kam ich auf dem Campingplatz an.

Ich schimpfte mit mir, schalt mich einen Idioten: „Wie kannst du dir am ersten Tag so eine Tour vornehmen?“

Mir zitterten die Knie, als ich von meinem Rad stieg und es bis zur Anmeldung schob. Satte 70 km hatte ich geschafft und das mit dem schwer beladenen Rad. Der Platzwart zeigte mir die Richtung, wo ich mein Zelt aufschlagen konnte, nachdem ich mich angemeldet und die Gebühren bezahlt hatte.

Bis zum See, wo sich auch der Zeltplatz für Radwanderer befand, schob ich mein Rad. Mein Hintern brannte wie Feuer und das war nicht verwunderlich. Ich fuhr zwar viel Rad, aber die Strecke heute, hatte mir alles abverlangt. Hinzu kam ja noch die ca. 30 kg meiner Zeltausrüstung und sonstiges Gepäck was man so zum Campen brauchte.

Außerdem war es unglaublich heiß heute.

Die Wiese war schon gut besucht und natürlich waren die wenigen Plätze unter den Bäumen schon alle belegt. Ein Blick auf die Sonne und den Schatten des höchsten Baumes, einer uralten Eiche, zeigte mir wo ich mein Zelt aufschlagen sollte. Nach dem Lauf der Sonne, würde mein Zelt etwa in eineinhalb Stunden bis zum Untergang im Schatten liegen und ich hatte wenigstens in der Nacht etwas Kühle zu erwarten.

Mein Zelt hatte ich schnell aufgebaut und meine Sachen verstaut. Wenig später hatte ich meine Badehose an und trollte mich zum Wasser. Ich brauchte dringend eine Abkühlung!

Deutlich spürte ich die Blicke, die auf mich gerichtet waren. Ok, das war normal! Jeder Neuankömmling wurde erst mal begutachtet. Nicht das sich ein tätowierter Krawallmacher in ihrer Nähe nieder ließ.

Aber ich schien als Normalo willkommen zu sein.

So aufgeheizt, ging ich natürlich langsam ins Wasser, machte genau das, was mein Vater mir immer gepredigt hatte.

Das kühle Wasser war herrlich, ich kraulte ein Stück auf den See hinaus und zog dann brustschwimmend ein paar Bahnen, bis ich wieder zurück zum Zelt ging.

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Svenjas Schweigen

schreibt franzl

Einen herzlichen Dank für diese gefühlvoll geschriebene erste Liebe. Das ist Balsam wohl nicht nur für meine Seele. Frajol👍

Gedichte auf den Leib geschrieben