„Sehr schön, Junge. Ich werde Fenja gleich Bescheid sagen. Das ist wirklich sehr lieb, dass du dir für sie die Zeit nimmst. Du könntest dich aber ruhig öfter mal melden, Junge. Immer muss ich dich anrufen. Geht es dir gut?“
„Alles in Butter, Ma. Ich wollte sowieso am Wochenende bei dir vorbeischauen.“
„Das trifft sich gut. Fenja wird am Sonntag eintreffen. Sei doch so nett, hole sie am Bahnhof ab und bringe sie her.“
„Alles klar, Ma. Bis Sonntag also.“
Mark erhob sich und schüttelte die Beine aus. Zum Laufen hatte er jetzt keine Lust mehr. Er kaufte sich an einem Kiosk eine Flasche Bier und ließ sich schwer auf eine Bank fallen. Während er trank, dachte er darüber nach, wie gut er und Fenja sich kannten. Sie bekamen sich eigentlich nur dann zu sehen, wenn sich die befreundeten Familien gegenseitig besuchten. Vor ein paar Jahren war Fenja noch eine Göre mit Zöpfen gewesen. Zwei Jahre später hatte er seinen Augen nicht getraut: die Zöpfe hatten sich in eine modische Mähne verwandelt, die ein junges, geschminktes Teenagergesicht umrahmte. Ein kurzer Rock lenkte die Aufmerksamkeit auf lange, schlanke Beine und unter dem Longshirt wölbte sich etwas, was zuvor dort noch nicht in Erscheinung getreten war.
Ja, erinnerte sich Mark und nahm einen großen Schluck aus der Pulle. Damals hatten sie tatsächlich angefangen, miteinander zu flirten. Nun sollten sie sich unverhofft wiedersehen. Wie sie jetzt wohl aussieht? Er wollte nicht so recht daran glauben, dass Fenja zufällig in der Stadt, in der er studierte, einen Praktikumsplatz bekommen hatte. Bestimmt hatte sie sich gezielt hier beworben. Ob sie auf ein Abenteuer mit ihm aus war? Nun, er würde sich überraschen lassen. Er trank sein Bier aus und machte sich auf den Heimweg.
*
Am Sonntagmittag fuhr er mit seinem alten Golf zum Bahnhof, um Fenja vom Zug abzuholen. Es war sehr warm und er schwitzte bereits beim Einparken.
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