Als er die Rolltreppe zum Bahnsteig hinunterglitt, war der ICE bereits eingefahren und die Passagiere quollen aus den geöffneten Waggons. Neugierig suchten seine Augen nach Fenjas Gesicht. Sein Mund wurde trocken, als er es vor sich sah. Ein Irrtum war ausgeschlossen: die junge, schlanke Frau, die lächelnd auf ihn zuschritt, war tatsächlich Fenja. In ihrem grünen, sportlichen Tank Top und dem knappen Jeansrock, der ihre Oberschenkel nur zu einem Drittel bedeckte, sah sie umwerfend weiblich aus.
„Hey Fenja!“, begrüßte er sie betont salopp, aber mit einer Spur von Befangenheit. „Schön, dass es mit dem Praktikum geklappt hat.“
„Ich freue mich auch, Mark.“, bekannte sie und berührte ihn sacht am Arm. Für ihn fühlte es sich an, als ob ein elektrischer Funke auf ihn übergesprungen wäre und sich warm unter der Haut ausbreitet. Er schnappte sich ihren Rollkoffer und bugsierte das sperrige Teil durch die Menschenmenge zum Lift, der sie vom Bahnsteig nach oben in die Bahnhofshalle brachte. Während der Fahrt zu seinem Elternhaus erkundigte er sich nach ihrem Praktikumsplatz.
„Es ist ein Verlag für Kunst und Fotografie. Ich bin sehr froh, dass ich das Praktikum dort ergattert habe.“
„Ma sagte, die Firma sei im Gewerbegebiet.“
„Das stimmt. So lautet die Adresse.“
„Dann sind wir ja praktisch Nachbarn. Mein Institut liegt gewissermaßen gleich um die Ecke.“
„Das ist ja wunderbar!“, freute sich Fenja. „Dann können wir ja mittags zusammen in die Mensa essen gehen.“
„In ein paar Tagen beginnen die Semesterferien.“, erinnerte sie Mark. „Da werde ich eher selten an der Uni sein.“
„Du hast jetzt Semesterferien?“, rief sie begeistert. „Dann können wir ja ganz viel zusammen unternehmen! Oder hast du schon etwas anderes vor?“
„Keine Angst, Fenja. Ma wünscht, dass ich dir die kompletten drei Wochen nicht von der Seite weiche.“
Fenja lachte hell auf.
„Hat sie das wirklich gesagt?“
„Gesagt nicht, aber gemeint.
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