„Ich habe auch etwas gespart, wovon James nichts weiß. Ich werde ihm sagen, dass wir Lebensmittel brauchen und er mir für Kleidung auch noch etwas Geld geben muss. Dann wird es irgendwie reichen.“
Am nächsten Tag machte das Schiff im Hafen von Manchester fest. Hafenarbeiter löschten die Ladung. Marie hatte sich ausgehfertig gemacht. Sie verabschiedete sich kurz von ihrem Mann, dann ging sie von Bord.
Sie kehrte nie mehr zurück. Ob sie überfallen wurde, ob sich Blutungen eingestellt haben, an denen sie gestorben ist oder ob sie sich einfach davon gemacht hat, um irgendwo ein neues Leben anzufangen – es wurde nie geklärt. Vielleicht gab sie auch nur vor, schwanger zu sein. Jeff würde den Teufel tun, James danach zu fragen. Als Marie abends nicht zurückkehrte, wurde ihr Mann unruhig. Er zog los, um nach ihr zu suchen, was natürlich erfolglos war. Er entdeckte, dass sie ein paar persönliche Gegenstände mitgenommen hatte und konnte sich keinen Reim darauf machen. Jeff dachte sich, dass der Eingriff vielleicht eine Übernachtung notwendig machte, behielt das aber für sich. Am nächsten Tag ging James zur Polizei, um Marie suchen zu lassen, aber die machten ihm nicht viel Hoffnung und zeigten auch sonst kein großes Interesse.
James wandte sich immer mehr dem Alkohol zu. Als die Ladung gelöscht war, legte er ab. Er musste ja irgendwie Geld verdienen. Sie fuhren zur nächsten Ladestelle und nahmen Schnittholz auf. Wenigstens mussten die Männer nicht selbst einladen. Allerdings gab es dann auch weniger Geld. James legte ab. Marie fehlte. Die Männer mussten selbst für Essen sorgen und ihre Kleidung säubern. James trank immer mehr und hätte fast einen Unfall gebaut. Im letzten Moment riss er das Steuer herum und vermied die Kollision mit einem anderen Schiff. Er legte an und betrank sich. An Lohn war für Jeff nicht zu denken. Marie würde wohl nicht wieder auftauchen.
James schlief in der Kajüte seinen Rausch aus. Da, wo das Schiff jetzt festgemacht hatte, konnte es nicht bleiben. Es blockierte die Fahrrinne. Jeff löste in einem riskanten Manöver die Leinen und fuhr los. Er hatte oft bei James und Marie zugesehen. Das Schiff setzte sich in Bewegung. Sehr langsam und unsicher, dann selbstbewusster werdend steuerte Jeff das Schiff in den nächsten Hafen. Er legte an neutraler Stelle an. Allein war das gar nicht einfach. Dann versuchte er, James zu wecken, um mit ihm zu reden. Es war aussichtslos.
Jeff schnürte sein Bündel und stand an Deck. Er wollte eine letzte Zigarette drehen, dann von Bord gehen und sich etwas anderes suchen. Plötzlich hielt eine Kutsche am Kai. Ein gut gekleideter Mann stieg aus. Er hatte eine teure Ledertasche dabei. Er sah nach Anwalt aus. Der Mann kam auf das Schiff zu und grüßte. Dann stellte er sich als Thomas Mallory vor und fragte nach dem Besitzer des Schiffes, nach seinen Informationen ein Mister James Avory Clarke.
In Jeffs Gehirn arbeitete es. Blitzschnell fasste er einen Entschluss. „Mein Vater ist nicht da. Er ist zur Polizei. Meine Mutter ist vor ein paar Tagen verschwunden. Ich gehe ihm zur Hand. Mein Name ist Jefferson Clarke. Worum geht es?“
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