“ Dafür ist überraschenderweise Küssen erlaubt, sogar echte Zungenküsse werden ausgetauscht. Bei ihm rumort es unten herum, schon die ganze Zeit, aber jetzt besonders stark. Er drückt ihn an sie. Weder der grobe Stoff der Uniformhose, noch das dünne Fähnchen können den pulsierenden Druck unterbinden. Er atmet immer heftiger, keucht, sein Mund ist staubtrocken, er drängt sie immer mächtiger in Richtung Büsche. Die nackte, geile Lust hat ihn voll gepackt, droht, ihn seiner Sinne zu berauben. Jetzt oder nie! Hinter die Büsche! Sie wird angesichts seines unbeherrschten Drängens immer steifer, immer stockbeiniger, bleibt stehen wie ein sturer Esel. „Mehr ist aber nicht drin.“ In ihren großen Augen lodert die pure Angst. Sie zittert, aber nicht aus Leidenschaft. Sie versucht, sich aus seiner Umarmung zu entwinden, den Weg in die Büsche zu sabotieren. Eine Sekunde lang steht alles auf der Kippe. Die Triebe drängeln gewaltig, aber sein Verstand ist doch noch nicht ganz ausgeschaltet. Seine Hand, auf dem Weg zum Rocksaum, um dann von innen sich wieder hochzugrapschen, erstarrt. „Außerdem habe ich meine Tage.“ Lispelt sie, inzwischen auch atemlos. Ein Totschlagargument. Dagegen ist absolut nichts mehr zu sagen. Ernüchterung. Abklingphase. Rückzug. Die Bedrohung ist vorbei, die Sinne nur noch von der Romantik benebelt. Ein Blick zu den Sternen. Ein Seufzer von ihr, ein unterdrückter Fluch von ihm. Sie gehen zur Saaltür, getrennt. „Ich muss um zehn nach hause.“ „Sehen wir uns mal wieder?“ „Soldaten sind so unzuverlässig.“ Sie eilt davon, zu der Freundin, dann mit der Freundin aus dem Saal.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.