Tanja war nicht entgangen, dass Tobias geduscht hatte und jetzt herrlich duftete. „Finns Duft“ stellte sie bedrückt fest.
„Ich muss mal auf Toilette,“ entschuldigte sie sich und fügte vorsichtshalber hinzu: „allein!“
Während ihr Strahl plätscherte, grübelte Tanja: sag ich es ihm oder lieber nicht? Ihre Gedanken waren wieder einmal bei ihrem Mann Finn. Wie würde er reagieren? Ihre Überlegungen verliefen erneut ergebnislos.
Tobias spürte, dass Tanja, seit sie aufgestanden war, irgendetwas bedrückte. Auf seine Frage, was passiert sei, antwortete sie: „Finn“
„Soll ich lieber gehen?“ bot Tobias an.
„Ja, ist besser. Danke!“
Tanja, seit dem Toilettengang mit einem Kimono bekleidet, sah zu, wie Tobi sich anzog.
„Sehen wir uns heute Abend?“ wollte ihr junger Freund noch wissen, worauf sie antwortete: Normalerweise gehe ich montags ins Fitnessstudio…“
„O. K. Ruf mich an, wenn Du doch Lust hast mich zu sehen.“ Er schrieb seine Mobilfunknummer auf einen Sticker, drückte ihr ein Küsschen auf den Mund, sah ihr tief in die Augen und ließ schweren Herzens seine ‘Wahnsinnsfrau‘ allein zurück.
Den Tag verbrachte sie, wann immer Luft war, mit Grübeln. Donnerstagabend, spätestens Freitag würde Finn zurück sein. Sie liebte ihn, das stand außer Frage. Und das mit Tobias konnte sie mit seiner Jugend auch erklären. Und dass er sie so angehimmelt hatte. Und dass sie es wissen wollte, ob sie noch attraktiv genug war. Und dass es überhaupt nichts mit ihrem Mann zu tun hatte. Außer, dass Finn ihr Mann ist.
Laufband, Crosstrainer, Sauna. Sie spulte ihr normales Programm ab. Beim Schwitzen hatte sie auch immer einen Blick für interessante Männer übrig. Heute war dies anders.
Kaum war Tanja abends zu Hause angekommen, läutete das Telefon. Finn. Sie hing an seiner Stimme. Bedauerte, dass er nicht schon Morgen kommen könne. Sie verabschiedeten sich mit dem üblichen Liebesschwur.
Tanja - Teil 6
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