Tarbeards letzter Trumpf

Piratenbräute

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Tarbeards letzter Trumpf

Tarbeards letzter Trumpf

Andreas

Broughton schwieg. Der Captain war nicht dafür bekannt, Scherze zu machen. Er entfernte sich von dem Gefangenen, da er nachdenken musste. Tarbeard hoffte, dass die Beute aus der letzten Kaperfahrt ausreichen würde, um Gouverneur Brookes Gier nach Gold zu befriedigen. Broughton setzte auf seinen Reichtum. Er konnte dem Statthalter mehr bieten als eine Schiffsladung voll Edelmetall. Broughtons Kontakte reichten bis in das englische Königshaus. Dem Gouverneur von Nassau blieb gar nichts anderes übrig, als die Piraten zum Tode verurteilen zu lassen. Louisa beobachtete ihren ehemaligen Verlobten. Charles Broughton war ein gefährlicher Gegner, der vor nichts zurückschrecken würde. Sie hatte ihn zutiefst gedemütigt und er würde nicht ruhen, bis er ihr dasselbe angetan hatte. Tarbeard trat neben Louisa. Es schien, als könnte er ihre Gedanken lesen.
„Habt keine Angst, erste Steuerfrau! Wir werden nicht mit der Dark Lady am Kai landen, sondern mit zwei Booten. Ich traue dem Gouverneur nicht über den Weg, Falls er uns festnehmen lässt, wird er Kanonenkugeln zu schmecken bekommen. Ich habe entsprechende Befehle erteilt.“ Diese Nachricht beruhigte Louisa. Aus Erzählungen ihres Vaters wusste sie, dass die Briten Walter Brooke aus einem gewissen Grund als Statthalter eingesetzt hatten. Der frühere Freibeuter sollte auf der Insel für Ruhe sorgen, indem er die Piraterie in kontrollierte Bahnen lenkte. Eine Schlacht, bei der Nassau unter Beschuss geriet, wäre diesem Vorhaben nicht gerade förderlich. Louisa hoffte, dass Tarbeards Plan aufging.
Der Hafen war nur noch wenige Seemeilen entfernt. Es wurde langsam Zeit, die Beiboote zu prüfen. Tarbeard wollte sich auf einen kleinen Trupp beschränken, um Walter Brooke entgegenzutreten. Dazu gehörten er selbst, Katherine, Louisa, Frank Dubrow, der alte Joe und drei relativ junge Norweger, die zu Johnny Silvers Mannschaft gehörten. Arne, Olaf und Knut waren Draufgänger, die gegen ein Abenteuer wenig einzuwenden hatten. Tarbeard hatte ein gutes Gefühl, was ihre Loyalität betraf. Ihrer Jugend zum Trotz handelten die Norweger überlegt. Tarbeard schätzte diese Eigenschaft, die gerade am heutigen Tag überlebenswichtig war. Natürlich durfte Charles Broughton nicht fehlen, der sich widerwillig in eines der Beiboote setzte. Die Boote wurden zu Wasser gelassen, nachdem die Mannschaft auf den Ruderbänken Platz genommen hatte. Jim Cullen übernahm das Kommando, während Tarbeard das Schiff verließ. Durch die kräftigen Arme von Arne, Olaf, Joe und Knut kamen die Boote zügig voran.

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