„Setzen sie sich doch. Ich nehme an, dass sie etwas trinken möchten.“ Der Gouverneur klatschte in die Hände, woraufhin eine junge Frau erschien, um die Wünsche ihres Herrn entgegenzunehmen. Kurz darauf kehrte sie mit einem Silbertablett zurück, auf dem sie geschickt Gläser mit Wein und schottischem Whiskey balancierte. Louisa begnügte sich mit etwas Wein, während die anderen den Whiskey bevorzugten. Charles Broughtons Ungeduld stieg mit jeder weiteren Minute. Er wartete dennoch, bis Brooke das Gespräch eröffnete.
„Was könnte mich veranlassen, einen Mann zu begnadigen, der die britische Krone bestohlen hat? Sagen sie es mir, Captain Tarbeard!“ Der Captain leerte sein Glas in einem Zug. Tarbeards Augen funkelten, als er Gouverneur Brooke sein Angebot unterbreitete.
„Ich kann euch die gesamte Ladung anbieten, die mir bei einer zufälligen Begegnung mit einem spanischen Handelsschiff in die Hände fiel. Die Beute gehört euch, wenn ihr mir zusichert, dass ihr die Dark Lady nicht länger als ein Piratenschiff betrachtet.“ Walter Brookes Lächeln enthielt einen hämischen Unterton.
„Das hört sich nicht schlecht an, Captain. Die Frage ist aber, was Master Broughton zu bieten hat. Ich kann mir vorstellen, dass ihr ihm während seiner Gefangenschaft übel mitgespielt habt und er deswegen tief in die Tasche greifen wird, um es euch heimzuzahlen.“ Tarbeards Gesicht verzog sich zu einer hasserfüllten Grimasse.
„Verzeiht, wenn ich widerspreche, aber waren es nicht wir, die In Kingston inhaftiert wurden? Master Broughton hat Unwahrheiten verbreitet, um Rache an einer Frau zu üben. Ich bitte euch, dies zu berücksichtigen, Gouverneur Brooke.“
„Ich bin ein Geschäftsmann, Tarbeard. Das bessere Angebot bekommt den Zuschlag. Dieses Gesetz gilt auch in diesem Fall!“ Nun meldete Broughton sich zu Wort.
„Ich biete euch mehr als eine Schiffsladung mit gestohlenem Edelmetall. Sagt mir einfach, was ihr verlangt, und ich werde versuchen, euren Wunsch zu erfüllen. Um dieses Piratenpack baumeln zu sehen, ist mir kein Preis zu hoch!“ Walter Brooke fand Gefallen an diesem speziellen Pokerspiel. Broughtons besaß nicht nur Ländereien auf New Providence. Der Juwelier verfügte auch über beträchtliches Bankvermögen, das ihm in diesem Fall einen Vorteil verschaffte. Tarbeard spürte, dass das Pendel zu seinen Ungunsten auszuschlagen drohte. Es war an der Zeit, dass er seinen letzten Trumpf aus dem Ärmel zauberte. Währenddessen betrat Mrs. Brixton die Räumlichkeiten des Gouverneurs. Sie nahm gegenüber Louisa und Katherine Platz.
Tarbeards letzter Trumpf
Piratenbräute
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Tarbeards letzter Trumpf
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