Tarbeards letzter Trumpf

„Ihr wirkt auf mich sehr entspannt, Captain. Ich neige dazu, Master Broughton den Zuschlag zu erteilen. Ihr wisst schon, was das für euch und eure Mannschaft bedeutet?!“ Tarbeard lehnte sich in Brookes Richtung.
„Ich erfuhr aus verlässlicher Quelle, dass ihr Geschäftsbeziehungen unterhaltet, die den Engländern missfallen könnten. Wie würde das britische Königshaus reagieren, wenn es erführe, dass ihr mit Feinden der Krone regen Handel treibt? Solltet ihr mich und meine Leute töten, werden gewisse Beweise ihren Weg zu den Engländern finden. Wenn ihr mir jedoch garantiert, dass ich in Zukunft unbehelligt meinen Geschäften nachgehen kann, wird niemand davon erfahren.“ Charles Broughton sprang auf.
„Er blufft nur, Gouverneur Brooke! Ihr dürft diesem Halunken kein Wort glauben. Er will nur seinen dreckigen Hals retten!“ Walter Brookes Selbstsicherheit verflüchtigte sich zusehends. Sein Gesicht nahm eine fahle Farbe an, während Broughtons Wangen vor Zornesröte glühten. Tarbeard überkam ein ungutes Gefühl, was den Juwelier betraf. Broughtons Bekanntschaften reichten bis in hochadlige Kreise. Ein Mann wie er vermochte es womöglich, den Gouverneur von Nassau zu Fall zu bringen. Der Captain musterte Walter Brooke, der mit Engelszungen auf Broughton einredete.
„Ich bitte euch um euer Verständnis, mein lieber Freund! Wir lösen dieses Dilemma auf eine Weise, die allen Beteiligten gerecht wird. Es würde keinen Sinn ergeben, wenn wir uns deswegen überwerfen sollten.“
Broughton geriet ob dieser Worte noch mehr in Rage.
„Ich verlange Genugtuung, Walter! Wenn ihr euch nicht traut, diesem Halunken seine gerechte Strafe zukommen zu lassen, werde ich es übernehmen. Ich fordere euch zu einem Duell auf Leben und Tod, Tarbeard! Wenn ihr sterben solltet, werden eure Leute hängen. Sagt mir, ob ihr es annehmen wollt?“
Während Tarbeard breit grinste, machte sich in Walter Brooke Panik breit. Broughton war geübt mit dem Säbel und es bestand die Möglichkeit, dass er Tarbeard im Duell besiegen konnte. Dann würden die den Gouverneur belastenden Dokumente an die Öffentlichkeit gelangen. Brooke begann zu schwitzen. Sein Herz klopfte immer heftiger, da Tarbeard seine Zustimmung gab.