Tarbeards letzter Trumpf

Piratenbräute

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Tarbeards letzter Trumpf

Tarbeards letzter Trumpf

Andreas

Maud kannte den Captain mittlerweile gut genug, um aus seinem Tonfall die jeweilige Stimmung heraushören zu können. Edgar Reach, dessen Kampfname Tarbeard Angst und Schrecken verbreitete, brüllte seine Befehle der Mannschaft entgegen. Maud spürte Tarbeards wachsende Anspannung, die dem baldigen Aufeinandertreffen mit Gouverneur Brooke geschuldet war.
„Haltet eure Musketen bereit, wenn wir an Land gehen!
Brooke soll sehen, dass wir vorbereitet sind. Dann wird er vorerst nicht auf dumme Gedanken kommen.“ Maud erkannte die Umrisse des Hafens von Nassau am Horizont. Die tiefstehende Sonne blendete sie, worauf sie ihren Blick auf die Gischt richtete, die sich als silbrig glänzende Schaumkrone auf den Wellenkämmen präsentierte. Die rothaarige Frau versank in Gedanken an die vergangene Nacht. Tarbeard hatte sie auf eine Weise genommen, wie nur er es fertigbrachte. Die Erregung kehrte mit der Erinnerung zurück. Maud wäre am liebsten zu Tarbeard gegangen, um ihn unter Deck und dann in seine Kajüte zu ziehen. Auf Tarbeards Koje würde sie ihre Beine öffnen, um seine Männlichkeit in Empfang zu nehmen. Maud blickte seufzend auf das blaugrüne Wasser. Sie konnte bereits die Seemöwen hören, die schimpfend auf die Ankunft des Piratenschiffs reagierten. Lautes Fluchen störte diese Idylle.
„Das werdet ihr noch bereuen, Tarbeard! Ich sorge dafür, dass ihr und euresgleichen allesamt am Galgen endet!“
Der Schreihals entpuppte sich als Charles Broughton, der von Frank Dubrow und Jim Cullen an Deck gebracht wurde. Der Captain ignorierte Broughtons Drohungen. Der hochgewachsene Mann schenkte dem Juwelier ein verächtliches Lächeln. Broughton konnte Tarbeards Blick nicht standhalten. Es war offensichtlich, dass der Pirat wusste, was Louisa und Katherine mit ihm veranstaltet hatten.
„Ihr werdet bald frei sein, Broughton. Ich weiß, dass eure Beziehungen bis in höchste Kreise reichen. Dennoch bitte ich euch, ruhig zu bleiben. Es täte mir leid, wenn ich euch kielholen lassen müsste!“

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