Geld und Ruhm haben ihren Preis und Erdulden ist der Preis, den sie zu bezahlen hat. Schließlich hat ihr der Schlecker den Job verschafft. Um dieses Erdulden zu erleichtern, stärkt sie sich auch mit einem Schlückchen aus dem Meer der Träume. Nun ist der Schrille befriedigt, hat auch seinen Durst gestillt und die Zunge wieder in ihre Höhle verbannt hat. So bekämpfen alle drei ihre Anspannung mit dem gleichen Mittel, doch jeder auf seine Weise und alle wandeln weiter auf dem Weg, der sie direkt in ihr Verhängnis führt.
Auch der dritte Mann gibt sich seinen Gefühlen und diesem himmlischen Tranquilizer hin. Während die Nacht hereinbricht, der Drache wächst, das Mädchen leidet, der eine Meister virtuos sein Messer führt und der andere ihn nun wieder bei seinem Tun belauert, sitzt der Alte scheinbar ruhig und ungerührt auf seinem Sofa und trinkt ab und zu ein Schlückchen Sake. Er trinkt, weil er immer Sake trinkt, weil Sake zu seinem Leben gehört, weil er ihn braucht und weil ihm erst nach reichlich Sake seine Ideen kommen, so diese, eine Frau in einem Sakebad tätowieren zu lassen. Der Alte wartet geduldig darauf, dass ein wichtiger Teil seines Quadtryptichons vollendet wird: bondage art, food art, dancing art und jetzt noch tattoo art. Er schenkt sich Sake nach und wartet auf eine Gelegenheit, sich dieser dunklen Frau zu nähern, auf den Zeitpunkt, an dem sie nicht mehr diesen beiden gehört, sondern nur noch ihm. Er will das Kunstwerk auf ihrer Haut anschauen. Er will sich die Details einprägen, damit er es mit dem Werk des digital artists vergleichen kann. Das Mädchen wird ihn noch an diesem Abend verlassen und den Drachen naturgemäß mitnehmen. Er wird beide wohl nie mehr sehen. Nur die Werke des digital artists wird er täglich sehen, sie werden sein kostbarer Besitz, die Kulminationen seiner Phantasien, das Konzentrat seiner geheimen Wünsche.
Tattoo art
Lost in transformations - Teil 2
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Tattoo art
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